Bei uns klappt es fast nie, dass das Essen komplett aufgegessen wird – meist bleibt etwas übrig und oft sind das Fleischreste. Dann lohnt es sich, daraus ein Resteessen zu machen. Je nachdem, wie viele Reste man noch hat, wird entweder eine Kleinigkeit für das Abendessen daraus oder eine vollwertige Mahlzeit für die ganze Familie. Die Rezepte, die du hier findest, sind schon sehr, sehr alt. Trotzdem kann man sie ja einmal ausprobieren, denn sie hören sich eigentlich sehr lecker an. Und wenn es tatsächlich so sein sollte, kocht oder brät man das nächste Mal vielleicht sogar mehr Fleisch – damit man am nächsten Tag ein leckeres Resteessen auftischen kann.
Inhalt
Früher wurden die Fleischreste gehackt oder mit dem Wiegemesser klein geschnitten. Man kann das Fleisch aber auch durch einen Fleischwolf drehen oder mit der Küchenmaschine klein hacken. Aus dem so gewonnenen Hackfleisch kann man viele verschiedene Gerichte zaubern. Da es viele verschiedene Verwendungsmöglichkeiten für Fleischreste gibt, bietet es sich sogar an, ab und zu ein größeres Stück Fleisch zu kochen oder zu braten, als wir gewöhnlich essen. So bekommt man immer ein schöneres Stück Fleisch, das viel saftiger und kräftiger ist, wenn es etwas größer, mindestens einige Pfund, schwer ist. Außerdem kann man bei richtiger Verwendung aller Reste Zeit, Energiekosten und sogar Zutaten sparen. Denn wenn man etwas mehr Suppe oder Fleisch zubereitet, wird dadurch die Arbeit nicht mehr und auch die Energiekosten werden nur leicht erhöht. Aus den übrig gebliebenen Resten kann man aber sehr schnell und leicht ein leckeres Resteessen zubereiten.
Braten als Resteessen einfach nur aufzuwärmen, ist nicht wirklich empfehlenswert, denn in diesem Fall ist die Sauce das Beste, während das Fleisch schnell ausgelaugt oder zu weich wird und verkocht. Aber Bratenreste lassen sich auch ganz anders in ein leckeres Restessen verwandeln:
Falsches Beefsteak
Man schneidet schöne Stücke, brät diese in heißer Butter an und richtet sie schön auf einer Platte an. Dann kocht man schnell die übrig gebliebene Bratensauce auf, gibt einige Löffel Essig bei, mit denen man 2-3 Eier verrührt hat und kocht alles unter Rühren einen Moment gut auf. Dann gibt man die Sauce, die nun ähnlich wie Rühreier ist, über die Fleischstücke. Oder man brät die Scheiben schnell an und gibt auf jede ein Spiegelei, verziert sie mit etwas fein geschnittenem Schnittlauch und serviert dieses Gericht als “falsche Beefsteaks”.
Rindfleisch mit Petersiliensauce
Übrig gebliebenes Rindfleisch wird in Streifchen geschnitten, in einer guten Buttersauce aufgekocht, eine Hand voll fein geschnittener Petersilie dazu getan und angerichtet.
Resteessen à la Stroganoff
Außer den Rindfleischresten braucht man 1 Schalotte, frische Champignons, etwas Brühe, 1 Becher Schmand, Cornichons, Butter und 1 Tomate.
Die Rindfleischreste in dünne Streifen schneiden, die Schalotte schälen und würfeln, die Champignons säubern und in Scheibchen schneiden, Cornichons und Tomate fein würfeln. Die gehackte Schalotte in etwas Butter anschwitzen. Die klein geschnittenen Champignons dazugeben und kurz anbraten. Mit der Brühe ablöschen. Die Brühe etwas einkochen lassen. Schmand dazu geben. Die gewürfelten Gurken zusammen mit der Tomate dazugeben. Mit etwas Gurkenwasser abschmecken. Das Fleisch dazugeben und heiß werden lassen.
Dazu passen Reis, Bandnudeln oder auch einfach nur Weißbrot. Noch einen Tomatensalat oder einen grünen Salat dazu und das Resteessen ist perfekt.
Frikadellen oder “Fletschküchli” aus Bratenresten
Hat man von den einzelnen Bratenresten nur wenig übrig, so kombiniert man sie einfach. Die Fleischreste werden mit dem Wiegemesser fein geschnitten.
Dann gibt man in Milch oder Wasser eingeweichte Brötchen, fein geschnittene Zwiebeln, grüne Petersilie, etwas Pfeffer, ein Ei (oder übrig gebliebenes Eiweiß) und Salz dazu.
Alles zusammen zu einer ziemlich festen Masse verkneten. Löffelgroße Kugeln daraus formen und flachdrücken.
Die Frikadellen in Eiweiß tauchen und mit Paniermehl oder Bröseln bestreuen. In Butter beidseitig gelb backen.
Diese “Fletschküchli” oder Frikandellen sind als Salat zum Abendessen sehr lecker.
Hackbraten
Ist mehr Fleisch übrig geblieben, kauft man noch etwas frisches Fleisch dazu und macht einen Hackbraten daraus. Je nachdem, was für Fleisch übrig geblieben ist kauft man auch unterschiedliches Fleisch zu:
Sind die Reste mager, kauft man durchwachsenes Schweinefleisch dazu, sind sie fett, benötigt man mageres Rindfleisch oder Kalbfleisch.
Das gesamte Fleisch wird fein gehackt. Dann fügt man Zwiebeln, Salz, Pfeffer, ein Ei und geriebenes Brot dazu und formt daraus einen länglichen Laib.
Dieser wird dann im Backofen oder in einer flachen Pfanne mit Butter angebraten.
Dann gibt man Rübchen und Brotreste sowie Wasser und einen Löffel Sauerrahm oder braune Bratensauce darüber und gart ihn fertig.
Diesen Hackbraten kann man warm oder kalt essen.
Hackbraten und gehackte Beefsteaks kann man generell aus gehackten Fleischresten – auch nach eigenen Rezepten – anstatt aus rohem Fleisch zubereiten. Sie werden allerdings etwas weniger saftig und man muss einige Löffel Bratensauce dazu geben.
Suppenklöße
Falls die Fleischreste nicht ausreichen und man auch keine Gelegenheit hat, zusätzliches Fleisch nachzukaufen, schneidet man das Fleisch mit dem Wiegemesser sehr klein, gibt Eier, geriebenes Weißbrot oder Semmelbrösel, Salz, Pfeffer, Muskatnuss und Suppengrün dazu und formt daraus kleine Knödel, die man dann in die Suppe geben kann.
Gefülltes Fleisch-Omelett
Das Fleisch wieder mit dem Wiegemesser fein schneiden und mit Brot in Butter anschwitzen ohne es zu bräunen. Dann gießt man löffelweise saure oder süße Sahne dazu, lässt das Ganze gut durchkochen und bindet es mit einer Messerspitze voll in Butter gar gemachtem Mehl. Nach Belieben nachwürzen – zum Beispiel mit Pfeffer oder Maggi-Würze. Dann ganz normal dünne Omeletts backen, das Fleisch hineinfüllen und zusammenrollen. So erhält man gefüllte Omeletts.
Fleischomelett
Ist das Fleisch dafür zu trocken, wiegt man es ganz fein und rührt es direkt in den Omelettteig hinein, der dann zu dünnen Plinsen verbacken wird.
Man kann diese dann entweder rollen oder auf einer umgedrehten Untertasse, die auf einen großen flachen Teller gelegt wird, platt über einander ausbreiten. Man erhält dann ein Gericht, das wie ein hochgewölbter gebacker Pudding aussieht. Dieser wird mit geriebenem Parmesankäse bestreut und – wie ein Kuchen geschnitten – serviert. Wenn man beim Schneiden vorsichtig ist, sind die Schnitte nicht zu sehen und die Form des Puddings bleibt unversehrt. Dazu passt eine Tomantensauce.
Will man das Gericht so weit verlängern, dass es eine vollständige Mahlzeit ergibt, serviert man grünen Salat oder Kartoffelsalat dazu.
Pan-Omeletts
Bratenreste, Speck, Schinken und/oder Rauchfleisch werden fein gewiegt. Anschließend wird Eiweiß steif geschlagen. Das Eigelb wird mit etwas Wasser verrührt. Dann gibt man die klein geschnittenen Fleischreste dazu und würzt das Ganze. Zuletzt wird der Eischnee untergehoben und die Masse in eine gebutterte Auflaufform gegeben. Obenauf werden noch einige Butterflocken gegeben und dann alles in den mäßig heißen Bratofen gegeben. Nach spätestens zehn Minuten ist das Gericht fertig. Etwa fünf Minuten, bevor man es aus dem Ofen nimmt, streut man geriebenes Weißbrot oder Paniermehl darüber, um eine schöne braune Kruste zu bekommen. Als Beilage eignen sich Salate aus grünen Blättern, Endivien, Tomaten, Gurken oder Äpfeln.
Fleisch-Pfannküchlein
Diese Pfannküchlein bereitet man am besten mit Resten von gekochtem Rindfleisch zu.
Einen dicken Pfannkuchenteig anrühren. Die Fleischreste und reichlich Schnittlauch sehr fein hacken. Alles zum Pfannkuchenteig dazugeben und gut mit Salz und Muskatnuss würzen. Den Teig eine halbe bis dreiviertel Stunde ruhen lassen. Fett (zum Beispiel Butterschmalz oder Ghee) in der Pfanne erhitzen. Dann aus dem Teig kleine Pfannküchlein backen. Dazu nimmt man etwa einen Esslöffel Teig pro Pfannküchlein, den man mit entsprechendem Abstand in die Pfanne gibt. Nicht vergessen, die Pfannküchlein auch zu wenden!
Dazu passt ein grüner oder gemischter Salat.
Rindfleischsalat mit Sellerie
Bleibt Suppenfleisch übrig, so schneidet man das Fleisch in kleine Würfel und vermischt es mit ebenfalls klein gewürfelten Äpfeln, gekochter Sellerie, Zwiebeln und Gewürzgurken. Darüber kommt eine Salatsauce aus Essig und Öl, Salz und Pfeffer. Dieser Rindfleischsalat steht öfter bei uns auf dem Programm, denn mein Mann liebt ihn. Daher ist es bei uns dann so, dass die Suppe der Rest ist – nicht das Fleisch.
Mit Brot oder Brötchen servieren.
Rindfleischsalat mit Eiern und Oliven
Rindfleischreste in feine Streifen schneiden. Dazu kommen ebenfalls in Streifen geschnittene Essiggurken sowie in schmale Scheiben geschnittene Oliven und gewürfelte Zwiebeln. Zusätzlich gibt man geachtelte, hartgekochte Eier und Tomaten in die Schüssel.
Das Ganze wird mit einer Salatsauce bzw. -marinade nach Wahl übergießen und zusammen mit Brot oder Brötchen servieren.
Haschee oder Gehäck
Oder man serviert das sehr fein gehackte Fleisch als sogenanntes “Gehäck” zu Salat oder als “Haschee” zu gekochten Kartoffeln.
Dafür wird das gehackte Fleisch mit einer Handvoll Brosamen und fein geschnittenen Zwiebeln in heißer Butter angebraten, mit Fleischbrühe abgelöscht und dann ein wenig aufkocht.
Ähnlich bereitet man auch “falsches Gulasch” zu, für das die Fleischreste nicht gehackt, sondern in Würfel geschnitten werden.
Kalte Fleischbrötchen
Bratenfleisch wird ganz fein gehackt und dann mit ebenfalls klein gehackten Essiggurken, Essig, Öl, Salz und etwas Senf vermischt. Die fertige Masse wird dick aufs Brötchen geschmiert.
Oder man würzt gehacktes Fleisch mit etwas Gewürzsalz, streicht es auf Toastbrot und backt dieses schön gelb im Fett. Dann wird das Ganze mit heiß gemachter Bratensauce übergossen.
Fleischauflauf mit Reis
Aus Bratenresten und Reis lässt sich der folgende Auflauf zubereiten: Zwei Löffel Mehl werden in Butter gedämpft, dann fügt man geschnittene Zwiebeln, Fleischbrühe oder Bratensauce, nach Belieben auch etwas Zitronensaft oder Essig bei und kocht die Fleischreste in dieser Sauce auf.
Die Fleischsauce wird dann in eine feuerfeste, mit Butter ausgestrichene, Auflaufform gegeben. Darauf kommt der weich gekochte Reis. Anschließend wird eine Schicht geriebener Käse darüber gestreut und zum Schluss noch Butterflöckchen darauf gegeben. Das Ganze wird eine Stunde lang gebacken.
Fleischauflauf mit Kartoffeln
Die Fleischreste werden klein gehackt und mit einigen fein geschnittenen Schalotten, Salz, kalten, geriebenen Kartoffeln und 1/2 bis 1/3 Liter saurer Sahne und drei Eiern vermischt.
Diese Masse wird in eine gut gebutterte Auflaufform gefüllt, bei mäßiger Hitze 30 bis 45 Minuten lang gebacken und anschließend in der Form serviert.
Fleischsalat
Aus den Resten von unterschiedlichem Fleisch kann man noch gut Fleischsalat zubereiten. Man schneidet die Fleischreste in ganz feine Scheiben und vermischt sie gut mit Essig, Öl, Salz und etwas Pfeffer. Dann gibt man nach Belieben etwas Senf, ein sehr frisches, rohes Eigelb, einige Löffel dicken Rahm und ganz wenig Fleischextrakt dazu. Alles wird sehr gut vermischt und anschließend mit Salat und einigen hartgekochten, gehackten Eiern und frischem Feldsalat garniert.
Fleischwürstchen aus gehackten Fleischresten
Aus den gehackten Fleischresten kann man sogar noch eine Art Würstchen herstellen. Allerdings müssen diese Würstchen mit der Hand geformt werden – sie bekommen keine Haut oder Pelle. Gekochte Kartoffen werden zerdrückt und dann mit den gehackten Bratenresten, fein geschnittenen Zwiebeln und Speck, einem Esslöffel voll dicken Rahm, 3 Eiern, Salz, Pfeffer und Muskatnuss zu einem lockeren Teig vermischt. Dann formt man längliche Würstchen davon, wendet diese in gedörrten Brosamen oder Paniermehl und backt sie in schwimmendem Fett aus.
Tipp
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