Beim Metallprägen geht es nicht nur um die Technik – wichtig ist auch, dass die richtigen Motivteile geprägt werden. So macht es zum Beispiel keinen Sinn, grundsätzlich alle Linien eines Motives (hier anhand eines Serviettenbildes gezeigt) nachzufahren und die einzelnen Felder dann weiter zu bearbeiten, da das fertige Objekt sonst recht merkwürdig wirken könnte – wie das untenstehende Bild zeigt.
Beim Leuchtturm links wurden nur dort Umrisse nachgezeichnet und Teile hervorgehoben, bei denen es Sinn macht. Der Leuchtturm rechts dagegen wirkt regelrecht „aufgeblasen“, weil zu viel geprägt wurde.
Die folgenden Hinweise beziehen sich auf den Leuchtturm, der im Bild oben links zu sehen ist. An diesem Beispiel soll gezeigt werden, welche Teile sinnvollerweise am stärksten und welche weniger stark hervortreten sollten (es geht hier also nicht um die Reihenfolge des Prägens, sondern ausschließlich um die Stärke!).
- Am stärksten wird das Wasser geprägt – es befindet sich aus unserer Sicht im Vordergrund.
- Dann wird der Sockel des Leuchtturmes bearbeitet – er ist etwas dicker als der Rest des Turmes. Die Tür und die Fenster liegen dabei wiederum etwas weiter innen.
- Ebenfalls hervorgehoben werden die beiden Balkone im oberen Bereich des Turmes.
- Der Rest des Turmes wird „rund“ geprägt: in der Mitte stark, zu den Seiten hin schwächer. So kommt die Rundung besser zur Geltung.
- Der Leuchtturm rechts im Bild ist wieder „falsch“ geprägt, denn hier wurde wieder jedes einzelne Feld „ausgebeult“. Dadurch wirkt auch dieser Leuchtturm wie ein aufgepumptes Luftkissen.
Tipps und Tricks:
Einzelne geprägte Motive – sei es mit oder ohne Serviette – können gut als Embellishments, also Verzierungen, für Scrapbooks und fürs Karten basteln verwendet werden. Prägt man ohne Servietten, kann man verschiedene, im Handel erhältliche Prägefolien und Patiniermittel verwenden, so dass man „antike“ Verzierungen hat. Aber auch hier gilt: Manchmal ist weniger einfach mehr – also nicht zu viel prägen!