6. Oktober 2025

Betontechnik

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Stoff versteifen sollte es eigentlich heißen. Allerdings hat sich die Bezeichnung „Betontechnik“ mittlerweile – zumindest im Internet – breit gemacht. Hört man dies, denkt man erst einmal an das Basteln mit Beton, sucht man im Internet, findet man nur gewerbliche Seiten, die mit Basteln überhaupt nichts zu tun haben. Kurz gesagt: Es geht um das Basteln mit Stoffen und Stoffversteifern. Dabei werden Stoffe mit Stoffversteifer gehärtet und dadurch bedingt „modellierfähig“ – zumindest, solange sie noch nass sind. Mit speziellen Zusätzen können die gehärteten Stoffe sogar wasserfest werden und eignen sich dann auch für den Gartenbereich.

Hier zuerst einmal eine kurze Grundanleitung für die Herstellung einer „Pflanzschale“:

Das brauchst du:

  • Baumwoll-Tragetasche, Jeans oder Socken
  • Stoffversteifer
  • eventuell Aktivator für Stoffversteifer (je nach Hersteller)
  • Plastiktüten
  • Öl- oder Acrylfarbe
  • Schutzlack
  • Farbpinsel
  • Blumenerde
  • Pflanzen

Und so wird’s gemacht:

  1. Da neue Textilien meist imprägniert sind, sollten sie vor der Bearbeitung mit Stoffversteifern generell ausgewaschen werden, dabei unbedingt auf Weichspüler verzichten, denn der Stoff wird sonst nicht fest.
  2. Entsprechend der Gebrauchsanweisung den Aktivator mischen – auf 100 ml Härter kommen meist 5 ml Aktivator. Achte dabei bitte auf die Gebrauchsanleitung des Herstellers – unterschiedliche Hersteller = unterschiedliche Verarbeitung. Da die Mischung nur 12 Stunden zu gebrauchen ist, solltest du nicht mehr anmischen als du in den nächsten 12 Stunden auch verbrauchen kannst.
  3. Den Stoff mit der Aktivator-Härter-Mischung von innen und außen bestreichen. Gut eignet sich hierfür ein Schaumstoffpinsel. Achtung: Die Mischung muss gut eingearbeitet werden.
  4. Zeitungspapier zerknüllen und in eine Plastiktüte geben. Die Tüte in das zu verarbeitende Objekt geben. Dies kann nun noch in Form gebracht werden. Man kann Falten legen, den Stoff glätten usw. Mindestens 4 Stunden trocknen lassen. Dabei sollte man das Teil nicht in der Sonne oder direkt an der Heizung trocknen, es gibt sonst einen weißen Film auf der Oberfläche.
  5. Dann das Objekt noch einmal mit der Mischung einpinseln. Diesmal muss der Stoff mindestens 12 Stunden trocknen.
  6. Wenn der Stoff trocken ist, die Plastiktüte mit dem Zeitungspapier herausnehmen und das Objekt innen mit der Öl- oder Acrylfarbe bemalen und trocknen lassen.
  7. Dann den trockenen Stoff auch mit der gewünschten Farbe anmalen. Hier eignen sich auch Techniken wie die Dry-Brush-Technik oder die Weiterbearbeitung in Serviettentechnik. Wenn du damit fertig bist, muss der Stoff noch einmal gut trocknen und wird anschließend mit einem Schutzlack wasser- und wetterfest gemacht.
  8. In die fertige Tasche, Socke, Jeans usw. kann man nun eine Plastiktüte geben, die mit Blumenerde gefüllt und anschließend bepflanzt wird.

Info:

Stoffversteifer bekommt man in der Regel direkt in flüssiger, verarbeitungsbereiter Form angeboten. Mir persönlich sind hier die Produkte Powertex, Paverpol und Texifix bekannt.

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Hinweis: Einzelne Bilder in unseren Artikeln können mit Hilfe von KI erstellt worden sein.

Über die Autorinnen

Bastelfrau (Barbara)
Basteln begleitet mich seit meiner Kindheit. 1987 startete ich auf Kunsthandwerkermärkten, 1991 eröffnete ich den Laden Die Duft- und Malstube. Später gab ich große Bastelkurse auf Campingplätzen – teils mit über 100 Teilnehmer*innen – und erhielt den Namen Bastelfrau. Heute betreibe ich bastelfrau.de mit unabhängigen Anleitungen. Veröffentlicht habe ich zwei Kreativbücher beim Frech Verlag, ein Buch beim Christopherus Verlag und die Bastelzeitschrift Bastelfrau mit dem Verlag Kindermedien. Außerdem präsentierte ich Bastelideen in Volle Kanne Susanne (ZDF) und im Kinderkanal. Mehr erfährst du auf meiner „Über mich“-Seite.

Bastelfrau (Becky)
Rebecca ist seit 2018 Teil von bastelfrau.de – Basteln begleitet sie aber schon seit ihrer Kindheit. Bereits bei den Märkten und der Zeitschrift Bastelfrau half sie aktiv mit. Neben ihrer praktischen Erfahrung bringt sie eine wissenschaftliche Perspektive ein: Ihr Bachelor in Kultur- und Sozialanthropologie sowie Geschichte widmete sich u. a. Kleidungsgeschichte und Modeverhalten. Im Masterstudium wirkte sie beim Projekt ModeBlicke mit, bei dem es um Wissenschaftskommunikation und Social-Media-Strategien ging.
Kreativ ist Rebecca vielseitig: Nähen hat sie „learning by doing“ gelernt – ihr erstes Projekt war ein Karnevalskleid. Später trat sie in einem Video von Coke TV mit Weihnachtsbasteln und Stanzgerät auf. Jedes Jahr informiert sie sich u.a. auf der Fachmesse Creative World über aktuelle Basteltrends.
Neben kreativen Themen schreibt sie auch über psychische Gesundheit und Endometriose – als Betroffene mit eigener Erfahrung. Mehr erfährst du auf meiner „Über mich“-Seite.

2014-04-07 14:44:41