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Nachdem die textilen Handarbeit erst einmal immer mehr ins Vergessen geriet, befinden sich die verschiedenen Handarbeitstechniken wie Stricken, Häkeln, Nähen und Sticken seit einigen Jahren in einem ausgesprochen starken Aufwind. Zwar wird das Handarbeiten kaum noch an Schulen gelehrt, wie es früher üblich war, aber Bücher über die verschiedenen Techniken, Webseiten, auf denen vieles erklärt wird, Foren, in denen man sich austauscht und Kurse an Volkshochschulen, Familienbildungsstätten und ähnlichem sorgen dafür, dass das Handarbeiten aktuell bleibt. Und auch der Wegwerftrend hat sich abgeschwächt – hochwertige Kleidung wird mittlerweile wieder geflickt, ein verlorener Knopf führt nicht mehr dazu, dass gleich das Hemd oder die Bluse weg geworden wird und sogar Strümpfe werden manchmal wieder gestopft.
Früher war es die Aufgabe der Frauen, die Textilien im Haushalt herzustellen und zu erhalten. Mütter gaben die Fähigkeit an ihre Töchter weiter und lehrten ihnen, wie man häkelt, strickt, näht und stickt. Diese traditionelle Arbeitsverteilung veränderte sich mit der Zeit. Die Frauen gingen arbeiten und hatten gar nicht mehr die Zeit, die verschiedenen Techniken zu erlernen oder gar die Familie mit selbstgefertigter Kleidung und Wäsche zu versorgen. Trotzdem gehörte das Handarbeiten noch bis in die 70iger Jahren des letzten Jahrhunderts an Schulen zum Pflichtunterricht für Mädchen – in manchen Bundesländern auch noch viel länger. Statt Kleidung und Wäsche selbst zu fertigen, wurden zuerst Maßanfertigungen, später Kleidung von der Stange gekauft und ging etwas kaputt, wurde es entweder in die Schneiderei gebracht oder weggeworfen. Heute sieht das glücklicherweise wieder etwas anders aus, aber ich denke, die wenigstens Frauen sehen das Nähen, Stricken, Häkeln oder Sticken als ihre „Aufgabe“ an – stattdessen sind diese Techniken Hobbys geworden, die nicht nur für Entspannung und Zufriedenheit sorgen, sondern gleichzeitig nützliche Dinge hervorbringen.
Dennoch ist es wichtig für eine Gesellschaft wie die unsere, dass mehr auf Ressourcen geachtet wird. Daher ist es wichtig, die Umwelt zu schützen und nicht so verschwenderisch mit Textilien umzugehen. Es ist kein Verbrechen, wenn man schöne Bettwäsche oder Kleidung günstig in einem Geschäft kauft. Trotzdem sollte man auf die Produktionsbedingungen und die Materialien achten, damit unsere Freude an schönen Dingen nicht gleichzeitig das Unglück von Arbeiter/innen in anderen Ländern wird. Außerdem sollte man ausrangierte Wäsche und Kleidung nicht einfach wegwerfen. Schöne, noch intakte Stücke können gepimpt oder bei Kleidersammlungen gespendet werden, aus alten T-Shirts kann man T-Shirt-Garn fertigen, oder, oder, oder… Es gibt viele wunderbare Möglichkeiten, aus alter Kleidung neue Objekte zu fertigen.