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Vor einiger Zeit habe ich mir das Buch „Häkeltaschen“ vom OZ-Verlag bestellt. Die Modelle darin gefallen mir im Großen und Ganzen – alle allerdings nicht, aber das muss ja auch nicht sein. Interessanter war für mich eigentlich, ob sich die Modelle leicht nachhäkeln lassen, welches Material verwendet wird, wie teuer das Ganze dadurch wird und wo ich das Material bekomme oder welche Alternativen es gibt.
Häkeltaschen: Originelle Designs – Shopper – Handtaschen – Beutel & Co
Autorin: Anke Sturm
Gebundene Ausgabe: 48 Seiten
Verlag: OZ creativ; Auflage: 4. (2010)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3898589862
Beim Durchblättern ist mir gleich ein Modell ins Auge gefallen, das aus Rayonbast in drei verschiedenen Farben gehäkelt wird. Die Tasche ist ziemlich groß, so dass ich mir dachte „Oh…die könnte meiner Tochter gefallen, da passen die ganzen Babysachen hinein, die sie ständig mitnehmen muss…“ Da die Tasche recht groß ist, benötigt man natürlich auch dementsprechend viel Bast. Also habe ich einmal nachgesehen, wo ich den Bast bekomme und siehe da – kein Problem, der Bast ist überall im Internet erhältlich – allerdings kostet mich die Tasche dann – je nach dem, wo ich bestelle – bis zu 90 Euro. Es geht zwar auch preisgünstiger – ich habe den Bast im Internet also auch zum halben Preis gefunden, allerdings kostet mich die Tasche dann immer noch 45 Euro. Und ich finde, dass dies nicht nur stolzer Preis für eine selbst gehäkelte Tasche ist, sondern das sie dadurch einfach in die Rubrik „Unmöglich“ fällt.
Auch das Material für weitere Taschen war nicht gerade preisgünstig – mal ging es um Preise zwischen 35 und 42 Euro, mal wurde es echt preisgünstig mit 16 Euro, mal konnte man das Garn aber auch gar nicht mehr bekommen, weil es zwischenzeitlich aus dem Sortiment genommen wurde. Als ich dies bemerkte, sah ich erst noch einmal nach, wann das Buch erschienen ist – es handelt sich um die 7. Auflage von 2011 – so alt ist das Buch also noch nicht.
Das Problem sind aber nicht nur die Kosten der Garne sondern auch das Gewicht. Unter anderem gibt es eine Tasche, für die ich sage und schreibe 1000 g Garn benötige. Und genau das wiegt die Tasche dann später auch. Da stelle ich mir schon die Frage, ob ich DAS überhaupt noch möchte.
Wenn ich nun die beiden Modelle nehme, die mir am besten gefallen, habe ich die Wahl zwischen mindestens 48,- Euro Materialkosten oder einem Gewicht von 1000 g – auf jeden Fall ein Grund zum Grübeln.
Positiv hingegen ist mir nicht nur die Auswahl der Modelle, sondern auch der Grundkurs Häkeln am Anfang des Buches aufgefallen. Ebenfalls positiv – aber eigentlich auch selbstverständlich: Bei jedem Modell ist die Maschenprobe und das Gewicht sowie Lauflänge des Garnes angegeben, so dass man also doch relativ einfach auf preisgünstigeres Material umsteigen kann.
Ebenfalls positiv: Die Taschen dürften nicht allzu schwer nachzuarbeiten sein, die Anleitungen sind ausführlich und genau und die Machart ist für Anfänger geeignet. Mit etwas Phantasie lassen sich die Muster abändern und wenn man mal ein oder zwei von den Taschen gehäkelt hat, dürfte man auf viele eigene Ideen kommen, denn die Farben lassen sich ja beliebig austauschen.
Mein Fazit bei diesem Buch ist: Wenn man die Originalgarne meidet und preisgünstige Alternativen findet, die auch nicht allzu schwer vom Gewicht her sind, ist das Buch durchaus eine Bereicherung. Müsste ich mich als Häkelanfänger an die Original-Materialien halten, würde ich mir den Kauf des Buches zweimal überlegen!