Hartes Wasser und weiches Wasser – wenn man diese Bezeichnungen hört, geht es meist um das Entkalken von Wasser. Genauer gesagt darum, aus hartem Wasser weiches zu machen. Was dafür oder dagegen spricht und wie du deine Haushaltsgeräte und das Leitungswasser entkalken kannst, erfährst du in diesem Artikel.
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Wasserhärte
Die Wasserhärte kann man leicht selbst feststellen. Entweder man besorgt sich dafür Teststäbchen – oder man ruft einfach beim Wasserversorger an und fragt nach.
Der Wasserhärtegrad wird in drei Gruppen eingeteilt: Weich – weniger als 8,4° dH, Mittel – 8,4° dh bis 14° dH und Hart – mehr als 14° dH.
Gründe, das Leitungswasser zu entkalken
Gründe dafür, das Leitungswasser zu entkalken, gibt es zwar einige. Oft hängt es aber auch einfach von persönlichen Vorlieben oder dem Verwendungszweck ab. Manchmal ist das Wasser aber auch so hart, dass es Schäden in Leitungen und an Geräten verursacht. Wichtig zu wissen: Kalk (der aus Magnesium und Kalzium besteht) im Leitungswasser ist nicht gesundheitsschädlich. Beide Mineralstoffe sind nötig, um uns gesund zu halten.
Auswirkungen des Kalkgehaltes auf Lebensmittel
Manchmal verursacht ein hoher Kalkgehalt im Wasser Schlieren auf Kaffee oder Tee. Dies ist nicht gesundheitsgefährdend, aber es sieht nicht so appetitlich aus.
Unser Trinkwasser kann man so wie es aus der Leitung kommt, trinken. Wenn das Wasser stark kalkhaltig ist, kann sich das allerdings auch auf den Geschmack auswirken.
Brauchen Pflanzen entkalktes Leitungswasser?
Oft wird das Wasser entkalkt, um Zimmerpflanzen mit weichem Wasser gießen zu können. Dies ist aber nur bei bestimmten Pflanzen wie zum Beispiel Rhododendren, Azaleen, Erika, Kamelien, Farne und Orchideen wirklich nötig.
Wasser mit einem Härtegrad von bis zu 10 °dH ist für alle Pflanzen geeignet.
Für den Garten lohnt es sich, Regenwasser zu sammeln und die Pflanzen damit zu gießen.
Was tun, wenn Haushaltsgeräte verkalkt sind?
Viele Haushaltsgeräte verkalken leicht. Dazu gehören zum Beispiel der Wasserkocher und Kaffeemaschine sowie die Spülmaschine und die Waschmaschine. Verwendet man entkalktes Wasser, benötigt man keine zusätzlichen Entkalker mehr. Beim Waschen kann man oft Waschmittel sparen und der Energieverbrauch wird gesenkt. Allerdings enthalten viele Waschmittel schon Zusätze, die verhindern, dass sich Kalk absetzt.
Kalkablagerungen in der Kaffeemaschine oder dem Wasserkocher können außerdem ein Nährboden für Bakterien bieten. Für das Entkalken von diesen Geräten gibt es spezielle Entkalker, es helfen aber auch einfache Hausmittel.
Ein weiteres Haushaltsgerät, dass oft mit Verkalkungen zu kämpfen hat, ist das Bügeleisen. Durch den Kalk tritt weniger Dampf aus, er kann beim Bügeln Flecken verursachen und manchmal finden sich sogar Kalkkrümel auf der Wäsche. Außerdem kann es passieren, dass das Bügeleisen weniger gut über die Wäsche gleitet.
Kleine Haushaltsgeräte mit Hausmitteln entkalken
Haushaltsgeräte wie Kaffeemaschine, Wasserkocher und Bügeleisen kann man mit speziellen Entkalkern behandeln oder man versucht es erst einmal mit einfachen Hausmitteln.
Dafür ein bis zwei Zitronen auspressen und den Saft in den Wassertank geben. Einige Minuten warten, dann mit Wasser auffüllen und aufkochen. Anschließend das Wasser ausgießen und das Gerät gründlich ausspülen.
Für Kaffeemaschine und Wasserkocher eignen sich am besten Zitronensaft und Zitronensäure, fürs Bügeleisen verwendet man Essig oder Essigessenz, die mit Wasser verdünnt werden müssen. Für Essig gilt hierbei 1 Teil Essig, 1 Teil Wasser. Essigessenz wird mit 4 Teilen Wasser verdünnt.
Sollte die Kaffeemaschine trotzdem ihren Geist aufgeben, kann man sie mit etwas Geschick reparieren. Es gibt sogar Anleitungen dafür.
Warum sollte man Armaturen und Heißwasserboiler entkalken?
Manchmal findet man Kalkablagerungen an Wasserhähnen und Duschköpfen. Diese Ablagerungen sehen natürlich nicht schön aus. Wichtiger ist allerdings, dass sie die Düsen verstopfen und dadurch weniger Wasser durchlassen.
Ein verkalkter Heißwasserboiler verbraucht mehr Energie und die laufenden Kosten für Warmwasser daher höher.
Wie kann man das Leitungswasser entkalken?
Natürlich kann man das Wasser schon im Vorfeld entkalken, so dass die Geräte keinen Schaden nehmen. Dafür stehen verschiedene Methoden zur Verfügung.
Leitungswasser entkalken mit Hilfe von Filteranlagen oder Entkalkungsanlagen
Wer in einer Gegend mit besonders hartem Wasser lebt, sollte über die Installation einer Filteranlage oder einer Entkalkungsanlage nachdenken. Eine Entkalkungsanlage kann man nicht selbst einbauen. Hier ist der Fachmann gefragt, denn die Entkalkung kann den pH-Wert des Wasser so stark senken, dass es zu vermehrten Schwermetallfreisetzung aus den Wasserrohren kommen kann.
Wasserfilter gegen Verkalkung einsetzen
Wer das Leitungswasser für die Zubereitung von Kaffee oder Tee verwenden möchte, kann einen speziellen Trinkwasserfilter verwenden. Das Wasser wird dafür in einen Behälter gefüllt, in dem mit Hilfe von Ionenaustauschern und Aktivkohle der Kalk herausgefiltert.
Wasser durch Aufkochen entkalken
Die einfachste, aber auch aufwändigste Art, Wasser zu entkalken ist, es aufzukochen und durch einen Filter (zum Beispiel einem Kaffee- oder Teefilter) zu gießen. Bei Bedarf kann dies mehrmals wiederholt werden. Das geht zwar einfach, aber der Energieverbrauch ist im Verhältnis zum Endprodukt sehr hoch.
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