30. April 2024

Hohe Wände tapezieren: Tipps und Tricks

Hohe Wände tapezieren Titelbild

Werbung – enthält Partnerlinks

Hohe Wände bieten eine große Gestaltungsfläche. Sie eignen sich besonders für außergewöhnliche Ideen wie dunkle Decken und große Muster. Leider sind hohe Wände auch schwieriger zu tapezieren. Vor allem, wenn man alleine arbeitet, ist es fast unmöglich und kann sogar gefährlich sein. Was du beim Tapezieren von hohen Wänden beachten solltest, erfährst du in diesem Artikel.

Ich bin schon seit meiner Kindheit ein großer Fan von alten Häusern und Schlössern. In meiner Heimatstadt gibt es drei alte Stadtvillen, die ich schon immer einmal von innen sehen wollte. In den letzten Jahren gab es sogar einen Artikel in unserer Lokalzeitung über sie und ich konnte mir ein paar Fotos anschauen. Ich schaue mir generell gerne alte Häuser und ihr Innenleben an. Wenn man sich nicht so einfach traut, bei den Bewohnern zu klingeln oder sich bei einer Besichtigung reinzuschleichen, kann man sich viele schöne Häuser auch auf Immobilienseiten im Internet anschauen. Ich habe zum Beispiel eine Seite gefunden, auf der Immobilien in Wien zu verkaufen sind. Dort gibt es von vielen Immobilien Fotos, sowohl von außen als auch von innen. Manchmal gibt es auch einen Grundriss. Wenn man bei Sims 4 oder anderen PC-Spielen selbst Häuser baut, eignen sich diese auch sehr gut als Vorlage.

Aber die Zeit, in der ich Altbauwohnungen nur von außen bewundern kann, ist vorbei, denn meine Schwester zieht bald in eine neue Wohnung. Diese Wohnung ist nicht nur über hundert Jahre alt, sondern hat auch noch einen Erker. Um mir die Vorfreude auf dieses Schmuckstück zu trüben, hat sie mich gefragt, ob ich ihr beim Tapezieren helfe. Als gute Schwester habe ich natürlich ja gesagt und mich schon mal schlau gemacht, was man beim Tapezieren von hohen Wänden beachten sollte.

Hohe Wände in Altbauten und Treppenhäusern

Ähnlich wie bei heutigen Luxusimmobilien waren hohe Wände ein Zeichen von Reichtum und Prestige. Das aufstrebende Bürgertum orientierte sich am Wohnstil des Adels und schuf sich seine eigenen kleinen „Etagenschlösser“. Aber auch in Treppenhäusern findet man oft sehr hohe Wände. Als normale Raumhöhe gelten übrigens Decken zwischen 2,40 m und 2,50 m, mancherorts auch 2,80 m. Altbauwohnungen können dagegen Deckenhöhen von 3,30 m bis 5,00 m aufweisen. Bei sehr hohen Wänden, die man mit einer normalen Leiter nicht mehr vollständig erreichen kann, sollte man sich überlegen, ob man nicht lieber einen Fachmann zu Rate zieht. Vor allem sollte man sich nicht alleine in schwindelerregende Höhen begeben, sondern immer einen Helfer dabei haben und sich gut sichern. Eine Alternative zu einer hohen Leiter kann auch ein Gerüst sein, welches man sich auch ausleihen kann.

Je nachdem, wo sich die hohe Wand befindet, sollte man einige Besonderheiten beachten. Wände in Treppenhäusern erfordern eine spezielle Leiter oder ein spezielles Gerüst. Altbauwohnungen hingegen sind oft eine Wundertüte – man weiß nicht, wie die Wand hinter der alten Tapete aussieht. Manchmal müssen nur ein paar Löcher und Risse ausgebessert werden. Es kann aber auch vorkommen, dass die Wand komplett neu verputzt werden muss. Außerdem sind die Wände hier oft schief. Deshalb muss man hier beim Tapezieren besonders vorsichtig sein.

Tapezieren von hohen Wänden: Vorbereitung

Bevor man mit dem Tapezieren der hohen Wände beginnt, ist es wichtig, den Raum vorzubereiten und die notwendigen Werkzeuge zu besorgen. Zunächst sollte sichergestellt werden, dass die Möbel geschützt sind. Am besten stellt man sie für die Zeit der Renovierung in einen anderen Raum. Wir haben das Glück, dass wir die Wohnung etwas früher betreten können, um sie zu renovieren. Wenn die Möbel aber im Raum bleiben müssen, sollte man sie unbedingt mit einer Folie oder einem Abdeck- bzw. Malervlies abdecken. Auch den Fußboden sollte man auf diese Weise abdecken.

Für das Projekt Altbauwohnung tapezieren braucht man natürlich auch geeignetes Werkzeug. Dazu gehören unter anderem Spachtel, Tapezierbürste oder Tapezierrolle, Wasserwaage, Bleistift, Abklebeband, Tapeziermesser oder Cuttermesser, Kleistereimer und Tapeziertisch. Bevor man mit der Arbeit beginnt, sollte man sich vergewissern, dass das Werkzeug in gutem Zustand ist. Sonst verliert man am Ende Zeit, weil man Arbeitsschritte mehrmals ausführen oder neues Werkzeug kaufen muss.
Bevor man eine neue Tapete anbringen kann, muss man zuerst die alte Tapete entfernen. Dafür sollte man sie gut einweichen lassen. Dann kann man sie mit einem Spachtel ablösen. Dabei müssen alle Tapetenreste und Farbreste entfernt werden. Sonst kann sich die neue Tapete leicht ablösen. Außerdem kann man später Unebenheiten sehen. Größere Unebenheiten können mit einem Bandschleifer abgeschliffen werden.

Wenn die Wand nicht neu verputzt werden muss, genügt es, Risse und Bohrlöcher mit Spachtelmasse zu füllen. Auch hier sollte man darauf achten, dass keine Unebenheiten entstehen und diese gegebenenfalls abschleifen.
Bei neu verputzen oder sehr saugfähigen Wänden, sollte man sie vor dem Tapezieren grundieren. Der Kleister haftet dann besser und die Gefahr, dass sich die Tapete ungewollt löst, ist geringer. Wichtig ist, dass der Untergrund vor dem Tapezieren gut getrocknet ist.

Hohen Wände tapezieren: Sicherheitsvorkehrungen

Das Arbeiten an hohen Wänden kann gefährlich sein, deshalb ist es wichtig, entsprechende Sicherheitsvorkehrungen zu treffen. Die Leiter oder noch besser das Gerüst muss stabil stehen und darf nicht wackeln. Auch wenn es manchmal wertvolle Arbeitszeit kostet, sollte man immer darauf achten, dass die Leiter so steht, dass man sich nicht zu weit vorbeugen muss.

Wenn man ein Treppenhaus tapezieren möchte oder es aus anderen Gründen Höhenunterschiede gibt, sollte man auf keinen Fall mit der Leiter herumspielen und sie auf Gegenstände stellen. Für solche Fälle gibt es spezielle Treppenleitern, die auf verschiedene Höhen eingestellt werden können. Für besonders hohe Wände eignen sich auch Treppengerüste. Diese Leitern und Gerüste kann man auch ausleihen. Wenn man mit einer Leiter arbeitet, sollte man eine zweite Person dabei haben, die die Leiter unten festhalten kann. Auch beim Tragen der langen Tapetenbahnen ist eine zweite Person hilfreich.

Hohe Wände tapezieren

Die Vorgehensweise beim Tapezieren von hohen Wänden unterscheidet sich nicht wesentlich vom Tapezieren normal hoher Wände. Es erfordert jedoch etwas mehr Aufwand und Geschick. Zuerst muss man den Kleister anrühren und die Tapetenbahnen zuschneiden. Ein guter Tipp, den ich bei Toom gesehen habe, ist, dass man sich die Maße der Tapeten mit Malerkrepp auf dem Tapeziertisch markieren kann. Dann braucht man nicht so viel Zeit zum Messen.

Dann sollte man sich die erste Bahn markieren. Da die Wände meistens – vor allem in Altbauten – nicht gerade sind, sollte man nicht in einer Ecke anfangen und durch tapezieren. Stattdessen sollte man mit einer Wasserwaage und einem Bleistift eine senkrechte Markierung an der Wand anbringen. An dieser Markierung kann man dann die erste Bahn ansetzen. Man kann auch mit einem Senklot arbeiten. Außerdem sollte man die erste Tapetenbahn oben und unten ca. 5 cm länger zuschneiden. Die überschüssige Tapete kann man dann nach dem Trocknen mit einem scharfen Cuttermesser abschneiden.

Fenster und Türen sollten beim Tapezieren geschlossen sein. Sonst kann es zu Zugluft kommen. Das kann dazu führen, dass der Kleister zu schnell trocknet. Außerdem sollte die Raumtemperatur zwischen 18 und 20 °C liegen.

Hohe Wände mit Vliestapete tapezieren

Wie man die Tapete anbringt, hängt davon ab, ob man eine Vliestapete oder eine Papiertapete verwendet. Meine Schwester möchte eine Raufasertapete anbringen. Zum Tapezieren von hohen Wänden ist eine Vliestapete aber eigentlich viel besser geeignet, da man sie leichter anbringen kann. Man streicht die Wand mit Kleister ein und bringt dann die Tapete an. So kann man die Tapete leichter noch ein wenig zurechtschieben. Deshalb ist sie für Anfänger ideal. Allerdings kann man sie nicht so gut mehrmals überstreichen.

Wichtig beim Tapezieren von Vliestapeten ist, dass man die Wand etwa 10 Zentimeter breiter einstreicht als die Bahn breit ist. Außerdem muss man gerade bei hohen Wänden und damit größeren Flächen darauf achten, dass der Kleister zwischendurch nicht antrocknet. Ecken und Kanten sollte man mit einem Pinsel bestreichen, da man sie mit einer Rolle nicht so gut erreicht. Wird hier zu wenig Kleister verwendet, löst sich die Tapete leicht wieder.

Nachdem man die Tapete an der Wand ausgerichtet hat, drückt man sie mit einer Tapezierbürste oder einer Gummirolle an und streicht den überschüssigen Kleister von der Mitte nach außen ab. Den noch feuchten Kleister kann man mit einem Tuch abwischen oder weiter auf der Wand verteilen.

Hohe Wände mit Papiertapete tapezieren

Bei Papiertapeten muss man den Kleister auf die Tapetenbahn auftragen. Auch hier ist es wichtig, dass der Kleister gleichmäßig aufgetragen wird. Alle Ecken und Kanten sowie die gesamte Fläche müssen mit Kleister bestrichen sein. Dann schlägt man die Tapetenenden ein. Oben sollte man etwa ein Drittel und unten etwa zwei Drittel einschlagen. Dabei sollte man die Bahnen nur locker umschlagen und nicht zusammendrücken. Der Kleister muss nun ca. 15 Minuten einwirken. Die genaue Zeit steht auf der Verpackung.

Wenn man sehr lange Tapetenbahnen hat, sollte man sie zu zweit zur Leiter tragen. Den oberen Teil der Tapete sollte man vorsichtig abziehen, damit die Tapete nicht reißt. Dann streicht man die Tapete mit der Tapezierbürste von oben nach unten fest. Dabei wieder von innen nach außen streichen. Wenn der erste Teil der Tapete fest gestrichen ist, kann man den unteren Teil lösen und fest streichen.

Falls man die Papier- oder Raufasertapete mit Farbe überstreichen möchte, sollte man beim Kauf des Kleisters darauf achten, dass dieser dafür geeignet ist.

Das könnte dir auch gefallen

Hat dir der Artikel, wie du hohe Wände tapezieren kannst, gefallen? Dann speichere ihn doch mit diesem Bild auf Pinterest:

Hohe Wände tapezieren Pinterestbild