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Auch hier heißt es wieder: Kein Kleber im Haus? Egal – sehen wir mal im Küchenschrank nach, was der zu bieten hat. Reis vielleicht? Ja, dann wird es auch was mit dem Kleber… Aber auch Quark, Milch, Gelatine, Mehl, Gummibärchen oder Rosskastanien sind eine gute Grundlage für alle, die Kleber selber machen wollen.
Inhalt
Warum soll man Kleber selber machen?
Es gibt mehrere Gründe, warum man Kleber selbst herstellen sollte:
- Sicherheit: Selbstgemachter Kleber aus natürlichen Inhaltsstoffen ist oft sicherer für Kinder als kommerziell hergestellte Klebstoffe, die potenziell schädliche Chemikalien enthalten können.
- Kostenersparnis: Die Herstellung von Klebstoff zu Hause kann kostengünstiger sein als der Kauf von kommerziellen Produkten. Die benötigten Zutaten sind oft preiswert und leicht verfügbar .
- Umweltfreundlichkeit: Die Verwendung von selbstgemachtem Kleber ermöglicht es, auf Verpackungen und Plastikflaschen zu verzichten, die bei kommerziellen Klebstoffen entstehen können. Dies reduziert den Abfall und den ökologischen Fußabdruck.
- Nachhaltigkeit: Für selbstgemachten Kleber kann man oft Lebensmittel verwenden, deren Mindesthaltbarkeit abgelaufen ist und die deshalb nicht mehr gegessen werden. Zwar bedeutet der Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums nicht, dass man die Lebensmittel nicht mehr essen könnte – viele werfen sie aber trotzdem einfach weg. Da ist das Herstellen von Kleber eindeutig die nachhaltigere Alternative.
- Kreativität: Die Herstellung von Klebstoff zu Hause ermöglicht es, verschiedene Rezepte auszuprobieren und die Konsistenz und Haftung des Klebers nach individuellen Bedürfnissen anzupassen.
Haltbarkeit von selbstgemachtem Kleber
Selbstgemachter Kleber hat meist nicht die gleiche Haltbarkeit und Klebkraft wie kommerzielle Klebstoffe. Die Haltbarkeit kann je nach den verwendeten Zutaten und der Art der Anwendung variieren.
Einige hausgemachte Klebstoffe auf Wasserbasis können je nach Lagerbedingungen bis zu ein paar Wochen haltbar sein. Es ist wichtig, den Kleber in einem luftdichten Behälter aufzubewahren und vor direkter Sonneneinstrahlung oder extremen Temperaturen zu schützen.
Andere Arten von selbstgemachtem Kleber, wie zum Beispiel solche auf Basis von Mehl oder Gelatine, haben nur eine begrenzte, nicht sehr lange Haltbarkeit. Diese Klebstoffe neigen dazu, schneller zu verderben und können anfangen zu schimmeln oder unangenehm zu riechen.
Die Haltbarkeit beträgt also meist nur wenige Tage – mit etwas Glück auch mal eine Woche. Länger normalerweise nicht.
Es ist ratsam, selbstgemachten Kleber nur in kleinen Mengen herzustellen, die innerhalb eines angemessenen Zeitraums verwendet werden können, um die beste Klebewirkung zu gewährleisten.
Aufbewahrung von selbstgemachtem Kleber
Um selbstgemachten Kleber optimal aufzubewahren, gibt es ein paar wichtige Schritte zu beachten:
Luftdichter Behälter: Bewahre den selbstgemachten Kleber in einem luftdichten Behälter auf, um das Eindringen von Luft zu verhindern. Dadurch wird das Austrocknen des Klebers verlangsamt und die Haltbarkeit verlängert.
Kühler und trockener Ort: Lager den Kleber an einem kühlen und trockenen Ort, um die Bildung von Schimmel oder Bakterien zu vermeiden. Feuchtigkeit kann die Konsistenz des Klebers beeinträchtigen und ihn unbrauchbar machen. Der beste Platz für die Aufbewahrung ist definitiv der Kühlschrank.
Kontrolliere den Kleber regelmäßig auf Veränderungen wie Geruch, Textur oder Schimmelbildung. Wenn du irgendwelche Anzeichen von Verderb bemerkst, entsorge den Kleber sicher und stelle eine neue Charge her.
Den selbstgemachten Kleber bewahrt man also in einem gut verschlossenen Glas oder einer Kunststoffdose im Kühlschrank auf.
Papiermaché
So stellt man schnell und ungiftig einen Kleber für Pappmaché-Arbeiten her. Besonders gut gefällt mir dabei, dass man einen Teil der Zutaten in der Küche findet.
Und so wird’s gemacht:
1 Packung Gelatine, 90 ml Weißleim und 60 ml Wasser verrühren, bis die Masse glatt und geschmeidig ist.
Papierstreifen in die Masse eintauchen und direkt auf die gewünschte Form auftragen.
Dies wiederholen, bis die gewünschte Stärke erreicht ist
Tipps und Tricks
Alternativ dazu kann man auch flüssige Stärke und Wasser zu gleichen Teilen mischen und verwenden.
Quarkkleber
Wer schwerere Materialien wie Leder, Kork oder Holz kleben möchte, sollte dafür Quarkkleber verwenden. Allerdings müssen die geklebten Gegenstände beschwert oder mit einer Schraubzwinge zusammengehalten werden, bis der Kleber vollständig getrocknet ist. Und das kann – je nachdem, wie dick der Kleber aufgetragen wurde – drei oder mehr Tage dauern.
Das brauchst du:
200 g Magerquark
60 g Calciumcarbonat
Und so wird’s gemacht:
Quark und Calciumcarbonat gründlich miteinander verrühren.
Der Kleber ist danach sofort einsatzbereit.
Tipps und Tricks
Calciumcarbonat wird auch kohlensaurer Kalk oder Schlämmkreide genannt. Er wird für viele verschiedene Dinge gebraucht, so dass man ihn dementsprechend auch in verschiedenen Geschäften, wie zum Beispiel in der Apotheke, in der Drogerie, im Künstlerbedarf oder als Bestandteil von Dünger finden kann. Und natürlich bei Amazon.
Bastelleim aus Mehl
Dieser Leim ist vor allen Dingen für dickeres Papier und für Pappe geeignet. Er lässt sich 3-4 Tage im verschlossenen Schraubglast im Kühlschrank aufbewahren.
Das brauchst du:
25 g Mehl
125 g Wasser
5 g Salz
Und so wird’s gemacht:
Mehl, Salz und Wasser in einem Topf miteinander verrühren.
Das Gemisch unter Rühren erhitzen, bis die Masse dick wird.
Sobald die Masse abgekühlt ist, kann sie als Kleber verwendet werden.
Kleber aus Gummibärchen
Du brauchst dringend einen Kleber für dein Kind und die Geschäfte haben gerade zu? Wenn du noch ein paar Gummibärchen oder etwas Fruchtgummi zu Hause hast, ist das kein Problem, denn dann kannst du dir ruckzuck einen Kleber selber machen. Der Kleber eignet sich für dünneres Papier und ist zwei bis drei Tage haltbar.
Das brauchst du:
Gummibärchen
Wasser
Und so wird’s gemacht:
Gummibärchen ins Wasser geben und im Wasserband auflösen. Auf 50 g Gummibärchen benötigst du etwa 25 ml Wasser.
Milchkleber
Aus Milch kann man nicht nur Modelliermasse machen, sondern auch einen Kleber. Die Herstellung ist weitestgehend gleich, nur am Ende wird der “Modelliermasse” noch Natron hinzugefügt. Geeignet ist der selbstgemachte Kleber für Papier, Pappe, Holz, Kork usw.
Das brauchst du:
200 ml Milch
30 ml Essig
5 g Natron
Und so wird’s gemacht:
Die Milch erwärmen. Den Essig in die warme Milch geben. Sobald dies geschieht, bilden sich in der Milch kleine Klumpen.
Nun wird weiter gerührt, bis die Milch keine weiteren Klumpen mehr bildet.
Die Milch durch ein feines Sieb gießen. Dabei die Molke auffangen.
Die “Klumpenmasse” in ein Schüsselchen geben und das Natron unterrühren. Damit das Ganze etwas flüssiger wird, wird noch etwas von der Molke dazugegeben und verrührt.
Kleber süß-sauer
Dieses Rezept hört sich so an, als ob man es auch als eine Marinade für eine chinesische Mahlzeit verwenden könnte. Man kann damit aber noch viel besser kleben – nämlich Pappe, Papier, Holz, Korken usw. Wie die meisten selbstgemachten Kleber, hebt man auch diese süß- saure Variante im verschlossenen Marmeladenglas im Kühlschrank auf. Dort hält er sich dann zwei bis drei Tage.
Das brauchst du:
400 ml Wasser
20 ml Honig
10 ml Essig
10 g Kartoffelstärke
Und so wird’s gemacht:
Die Hälfte des Wassers mit dem Essig vermischen. Den Honig dazu geben und alles zum Kochen bringen.
Die Kartoffelstärke mit dem restlichen Wasser anrühren.
Sobald das Honigwasser kocht, die Kartoffelstärke unter ständigem Rühren dazugeben.
Abkühlen lassen. Fertig.
Kastanienkleber
Wenn im Herbst die Kastanien von den Bäumen fallen, liefert die Natur dir damit nicht nur ein Bastelmaterial, um zum Beispiel Kastanienfiguren und -tiere zu basteln, sondern auch noch einen Kleber, mit dem man festes Papier und Pappe kleben kann. Hebt man den Kastanienkleber im verschlossenen Glas im Kühlschrank auf, hält er sich dort zwei bis drei Tage.
Das brauchst du:
200 g Rosskastanien
150 ml Wasser
Pürierstab
Kochtopf
Und so wird’s gemacht:
Die Rosskastanien schälen und zusammen mit dem Wasser in einen Topf geben.
Das Wasser zum Kochen bringen und die Kastanien 30 Minuten lang kochen lassen.
Die Kastanien mit dem Pürierstab ganz fein zerkleinern und fertig ist der Kleber aus der Natur.
Tipps und Tricks
Wer keinen Pürierstab hat, löst die Kastanien aus der braunen Schale heraus, reibt sie fein und kocht sie mit Wasser zu einem dicken Brei.
Wenn ein Gasherd oder ein Spiritusbrenner verwendet wird, sollte der Kastanienbrei in einem hohen Topf geköchelt werden,
Farbiger Kleber
Kleber selber machen kann ganz schnell gehen – wie zum Beispiel dieser farbige Kleber. Er lässt sich zum Umranden aber auch zum Malen von ganzen Bildern verwenden und ist supereinfach herzustellen.
Und so wird’s gemacht:
Einfach Weißleim mit Lebensmittelfarbe vermischen. Fertig!
Reiskleber
Bei diesem Kleber dauert es ein bisschen, bis der Kleber fertig ist. Dann ist er, wenn er im verschlossenen Schraubglas aufgehoben wird, zwei bis drei Tage haltbar und eignet sich vor allen Dingen für das Verkleben von schwereren Materialien wie Papier, Pappe, Holz, Kork, usw.
Das brauchst du:
50 g Reis
200 ml Wasser
Und so wird’s gemacht:
Den Reis mit einer Tasse Wasser in ein Marmeladenglas geben, verschließen und mindestens drei Tage in den Kühlschrank stellen, bis der Reis weich geworden ist.
Wer einen Mixer hat, zerkleinert den weichen Reis darin. Wer keinen hat rollt mit dem Nudelholz darüber und zerquetscht die Reiskörner so.
Ist der Reis ordentlich zerkleinert, gibt man das restliche Wasser dazu.
In einen Topf geben und auf dem Herd bei niedriger Temperatur eindicken lassen.
Die Masse durch ein Metallsieb streichen.
Eine Alternative zu Reiskleber, nämlich ein Kleber aus einem anderen Lebensmittel ist Kartoffelkleber.
Wie können Kinder beim Kleber selber machen mithelfen?
Die meisten Kleber, die wir selber machen, sind für Kinder. Und die können bei der Kleberherstellung tatkräftig mithelfen. Mögliche Aufgaben für die Kinder beim Kleber selber machen sind:
Zutaten abmessen und zusammenschütten: Beim Abmessen mit Messbechern und Löffeln üben Kinder spielerisch Mengenverhältnisse und Feinmotorik.
Rühren und Kneten: Ob mit dem Schneebesen oder den Händen, die Masse zu vermischen, macht Spaß und stärkt gleichzeitig die motorischen Fähigkeiten.
Farben hinzufügen: Die Zugabe von Lebensmittelfarbe oder natürliche Alternativen wie Rote Beete-Saft fördert die Kreativität und regt die Sinne an.
Gläser bekleben und beschriften: Mit Aufklebern oder selbstgemalten Etiketten können die Kinder die Behälter für die fertige Klebe individuell gestalten.
Behälter verschließen: Mit Schraubdeckeln oder Klammern können die Kinder helfen, den Kleber sicher zu verschließen und für die nächste Bastelaktion zu bewahren.
Warum sollten Kinder beim Kleber selber machen helfen?
Zum einen macht die Herstellung von Klebern natürlich einfach Spaß. Gleichzeit werden aber Feinmotorik, das Mengenverständnis und die Beobachtungsgabe gestärkt.
Gleichzeitig wird bei der Verwendung von natürlichen Zutaten und wiederverwendbaren Behältern das Bewusstsein für nachhaltiges Handeln gestärkt.
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