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In Deutschland sind MAPs und Swaps fast ausschließlich in Stempler- und Kartenbastlerkreisen bekannt. Dabei eignen sie sich genauso gut für viele andere Basteltechniken. Hier werden nun die Unterschiede zwischen MAPs und Swaps erklärt. Interessant sind diese Erklärungen nicht nur für diejenigen, die noch nie etwas davon gehört haben, sondern auch für die „alten Hasen“, denn in deutschen Stemplerkreisen gibt es immer wieder Verwirrungen darüber, was MAPs und Swaps denn nun sind und was sie voneinander unterscheidet.
Zunächst einmal kommen beide Begriffe aus dem englischen Sprachraum. Um zu verstehen, was sie bedeuten, sollte man ihren Ursprung einmal unter die Lupe nehmen:
MAP
Vielfach wird angenommen, das Wort MAP würde, ins Deutsche übersetzt, „Mappe“ bedeuten und müsste daher „gebunden“ sein. Dies ist aber nicht der Fall, denn MAP ist die Abkürzung für Mail Art Project. Das bedeutet „Post-Kunst-Projekt“. Im diesem Sinne ist jeder bestempelte Briefumschlag, der per Post verschickt wird, ein MAP. Dazu gehören auch Postkarten, die künstlerisch gestaltet wurden; ein Schuh, auf dessen Sohle die Adresse geschrieben wurde und der ohne Verpackung verschickt wird; eine Tafel Schokolade, auf der ein Adressaufkleber und eine Briefmarke klebt – alles das und noch viel mehr sind Mail Art Projects.
Swap
(dt. Tausch) steht für den Austausch von Karten (oder anderen Objekten), wobei nicht festgelegt ist, ob dieser Tausch zwischen nur 2 oder auch mehr Leuten stattfindet, und auch nicht ausgesagt wird, ob dieser Tausch direkt oder über einen Veranstalter stattfindet.
Im englischsprachigen Raum gibt es verschiedene Bezeichnungen für Swaps:
- 1-2-1 Swap: sprich one to one (zu dt. „1 zu 1“). Dabei tauschen 2 Leute gegenseitig Karten aus. Anna schickt an Berta, Berta schickt die gleiche Anzahl an Anna.
- 1-4-1 Swap: Sprich one for one, zu dt. „1 für 1“. Dabei schickt man eine Karte weg und bekommt eine andere dafür zugeschickt. Das kann auch zwischen mehr als 2 Leuten sein: Anna schickt an Berta, Berta schickt an Caro, Caro an Dora und Dora an Anna. So hat jeder eine Karte verschickt und bekommen.
Somit ist also jeder Swap, der per Post verschickt wird, im Prinzip auch ein Mail Art Project, und jedes MAP, bei dem man Karten austauscht, auch ein Swap, da getauscht wird.
In Deutschland jedoch steht der Begriff MAP für einen Tausch von Karten (oder auch anderen bestempelten/gestalteten Dingen) über einen Veranstalter (im Gegensatz zum direkten Tausch beim Swap). MAPs sind in Deutschland also „besondere Swaps“.
Dabei ruft der „Veranstalter“ ein MAP zu einem Thema aus. Das kann z.B. Frühling, Mein Lieblingstier, Afrika, Hintergrundstempel, Motivlocher, Teebeutelfalten oder einfach nur Stempel einer bestimmten Stempelfirma sein.
Dann schicken alle Teilnehmer die von ihnen gefertigten Objekte zu diesem Thema (plus Rückporto) an den Veranstalter, der sie gegeneinander austauscht und sie an die Teilnehmer zurückschickt. So bekommt jeder Kunstwerke von anderen im Austausch gegen seine eigenen.
Bei einem „Kartenmap“ ist das Format der Karte meistens Din A6 (Postkartengröße) und es werden nur einfache Karten (keine Klappkarten) verschickt.
Natürlich gibt es auch hier wieder Ausnahmen, so z.B. das XXL-MAP mit DinA5 großen Karten oder MAPs mit Dominos oder anderen Gegenständen, die bestempelt werden. Diese MAPs werden dann auch entsprechend beschrieben – so lange also nichts anderes dabei steht, könnt ihr von Karten ausgehen.
Es gibt keine festen Regeln, was die Anzahl der Teilnehmer oder der Objekte angeht. Der Veranstalter des MAPs entscheidet, wieviele Objekte er von jedem Teilnehmer haben möchte oder ob er die Anzahl frei lässt.
Die Vor- und Nachteile, wenn man die Anzahl der Karten und Teilnehmer festlegt
1. Anzahl Karten und Teilnehmer nicht festgelegt:
+ Wer mehr Karten einschickt, bekommt auch mehr zurück; wer nur 3 einschickt, bekommt natürlich auch nur 3 zurück.
+ Es machen viele Leute mit, da man nicht 10 Karten machen muss, wenn man nicht will.
– Der Veranstalter muß lange sortieren, bis jeder Karten von den anderen Teilnehmern hat.
– Schickt einer 14 Karten ein, es gibt aber nur 8 Teilnehmer, bekommt er 6 eigene Karten zurück.
2. Gleiche Anzahl Karten, Anzahl Teilnehmer egal:
+ Das Austauschen wird für den Veranstalter leichter, da jeder die gleiche Zahl zurückbekommt.
– Wenn es mehr Teilnehmer als Karten sind, bekommt man nicht von jedem Teilnehmer eine Karte zurück.
3. Anzahl Karten/Beiträge und Anzahl Teilnehmer vorher festgelegt:
Manchmal gibt es MAPs mit einer bestimmten Anzahl Teilnehmer, die alle die gleiche Anzahl Objekte fertigen, so dass jeder Teilnehmer ein Werk von jedem bekommt. Diese Art von MAP ist besonders dafür geeignet, zu einem Buch gebunden zu werden, z.B. ein Rezepte-MAP, ein Kennenlern-MAP (damit die Mitglieder einer Gruppe sich kennenlernen) oder ein Technik-MAP. Dabei stellt jeder Teilnehmer eine Seite des Buches her, so dass zum Schluss jeder ein Buch mit allen Rezepten, Vorstellungen oder Techniken hat.
Der Nachteil dieser Art von MAP: Fällt ein Teilnehmer aus oder steigt aus, haben alle einen Beitrag zu viel gemacht und bekommen einen zu wenig zurück.
Tipp für Veranstalter:
Manche Teilnehmer machen nicht gerne 10 gleiche Karten, sondern maximal 3 oder 5. Aus diesem Grunde sollte man sich als Veranstalter vorher überlegen, ob man von jedem Teilnehmer „mind. 3 gleiche Karten“ oder „mind. 2 bis maximal 10 gleiche Karten“ oder „genau 5 gleiche Karten“ geschickt haben möchte.
Warum macht man das eigentlich?
Viele, die zum ersten Mal von MAPs und Swaps hören, fragen sich, wozu das eigentlich gut sein soll. Man zahlt Porto fürs Hinschicken, legt Rückporto bei fürs Zurücksenden (sonst würde ja der Veranstalter bei 20 Teilnehmern pleite gehen) und „dann bekommt man fremde Karten zugeschickt, die mir vielleicht gar nicht gefallen…“ wie mir mal geschrieben wurde.
Ich habe schon bei einigen MAPs mitgemacht und auch schon selbst veranstaltet, und war bisher immer überrascht, was für tolle und originelle Sachen da gemacht wurden! Jeder geht anders an ein Thema heran und möchte stolz auf seine Beiträge sein. Also gibt man sein Bestes und schickt nur die gelungenen Objekte ein. Ihr bekommt dadurch lauter neue Ideen für eure eigenen Werke und es lohnt sich, das Porto zu investieren. Zudem lernt man über Swaps nette neue Leute kennen, die das gleiche Hobby haben.
Eure Christina