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Wer Stoff oder Papier marmorieren möchte und dabei nicht die lösungsmittelhaltigen Marmorierfarben verwenden möchte, benötigt einen Marmoriergrund. Dieser ist zwar auch im Fachhandel erhältlich, aber man muss ihn nicht unbedingt für viel Geld kaufen. Man kann ihn auch mit relativ einfachen und preisgünstigen Zutaten selber machen. Hier zwei Rezepte, die zwar nicht mehr ganz dem ursprünglichen Rezept von Marmoriergrund entsprechen – aber fast…
Inhalt
Marmoriergrund aus Carrageen
Carrageen ist ein natürliches Verdickungsmittel, das aus Rotalgen gewonnen wird.
Die Menge an Carrageen, die du benötigst, hängt von der gewünschten Konsistenz des Marmoriergrundes ab. Für einen mittelviskosen Marmoriergrund benötigst du etwa 4-5 Gramm Carrageen pro Liter Wasser. Das Carrageen wird einfach in lauwarmes Wasser eingerührt. Dann lässt du es 3 bis 6 Stunden quellen. Eine genaue Angabe, wie viel Carageen du verwenden solltest, kann ich dir leider nicht geben. Du musst selbst experimentieren, wie dick dein Marmoriergrund für die von dir verwendeten Farben sein muss.
Vorteile von Carrageen
Bei Carrageen handelt es sich um ein pflanzliches Produkt. Es ist ungiftig und biologisch abbaubar.
Es ist ein effektives Verdickungsmittel. Carrageen bildet eine zähe Flüssigkeit, die die Farben stabilisiert und verhindert, dass sie sich zu schnell auf der Wasseroberfläche verteilen.
Das gemahlene, noch nicht angerührte, Carrageen ist lange haltbar und kann bei sachgemäßer Lagerung mehrere Jahre verwendet werden.
Carrageen ist einfach zu verwenden und kann in Wasser gelöst werden.
Marmoriergrund aus Kitre (Tragant)
Kitre ist ein natürliches Verdickungsmittel, das aus dem Tragantgummi hergestellt wird. Es handelt sich um ein pflanzliches Produkt, das ungiftig und biologisch abbaubar ist. Es wird in der türkischen Ebru-Kunst verwendet, um einen Marmoriergrund zu erzeugen. Wie schon beim Carrageen ist die Menge des Wassers von der gewünschten Konsistenz des Kitres abhängig. Für einen mittelviskosen Kitre benötigt man etwa 5 Gramm Kitre pro 100 Milliliter Wasser. Verarbeitet wird es wie Carrageen.
- 🔹 Natürliches Verdickungsmittel aus Tragantpulver – ideal für die traditionelle Ebru-Marmorierkunst.
Vorteile von Kitre
Kitre ist ein pflanzliches Produkt, das ungiftig und biologisch abbaubar ist. Es ist im getrockneten Zustand lange haltbar. Kitre lässt sich leicht in Wasser lösen. Es verhindert die Bildung von Rissen, da es die Farbe flexibler macht. Die Verwendung von Kitre ist sehr vielseitig. Es kann nicht nur als Marmoriergrund verwendet werden, sondern auch für andere Anwendungen wie Kalligraphie, Malerei und Vergoldung.
Marmoriergrund aus Tapetenkleister
Als preisgünstige Alternativ dazu kann man auch mit Tapetenkleister (Methylcellulose) arbeiten. Dafür gibt man pro einem Liter fertiger Mischung einen gehäufter Esslöffel Kleister zu. Um wirklich gute Ergebnisse damit zu erzielen, muss man aber erst einmal ein wenig Übung haben.
Marmoriergrund als Fertigprodukt anrühren
Fertigen Marmoriergrund gibt es natürlich immer noch und er ist wesentlich schneller und einfacher anzurühren als Carrageen, Kitre oder Tapetenkleister. Bei dem Produkt von Deka benötigt man zum Beispiel zwei Teelöffel Marmoriergrund auf 2 Liter Wasser. Auch die Zeit, bis man damit arbeiten kann, ist wesentlich kürzer – nämlich eine halbe Stunde.
Bei Bastelsets ist mir in letzter Zeit aufgefallen, dass bei vielen schon flüssiger, fertig angerührter Marmoriergrund enthalten ist.
- Werden Sie künstlerisch! Haben Sie Spass beim Auftragen von Marmorfarbe auf die Keramikvase und den Fotorahmen mit dem Wasser-Marmorierungs-Set
Tipps und Tricks
- Carrageen und Tragant sind Naturprodukte und verderben daher auch leicht. Der Marmorier-Grund kann daher bei heißer Witterung bereits nach 2 bis 3 Tagen verdorben sein. Deshalb sollte man immer nur die Menge anrühren, die man voraussichtlich auch innerhalb der nächsten Tage benötigt.
- Die Menge für den Marmorier-Grund stellt man so fest: Wasser in der Marmorierwanne geben, bis es ca. 2-4 cm hoch steht. Dann das Wasser in einen Messbecher füllen. Nun sieht man genau, wie viel Marmorier-Grund benötigt wird.
- Der Marmorier-Grund bestand ursprünglich aus einem Sud aus Meeresalgen, dem Carrageen. Dafür wurden getrocknete Algenteile in Wasser gekocht. Dann wurde das Ganze durch ein Tuch geseiht und musste anschließend mehrere Tage stehen, bevor es verwendet werden konnte. Dabei war der Marmorier-Grund gleichzeitig nur wenige Tage haltbar, da immer eine bestimmte Raumtemperatur eingehalten werden mussten. Heute rührt man das Carrageen nicht nur anders an, sondern es gibt auch speziell für das Marmorieren in gut sortierten Bastelgeschäften Marmorier-Grund zu kaufen, der für das Marmorieren mit „Nicht-Öl-Farben“ (die auf dem Wasser schwimmen) verwendet wird.
- Außer Stoff und Papier kannst du auch andere Dinge marmorieren – wie zum Beispiel Ostereier. Probiere einfach einmal selbst aus, was geht und was nicht.
- Wenn du lieber ohne einen Marmoriergrund arbeiten möchtest, dann ist vielleicht die japanische Marmoriertechnik Suminagashi etwas für dich.
- Eine andere Art des Marmorieren ist „Ebru„. Dabei handelt es sich um die türkische Marmoriertechnik. Statt Carageen wird als Marmoriergrund eine Flüssigkeit mit der Bezeichnung „Kitre“ (Traganth) verwendet.
- Auch mit Alkoholtinten kann man marmorieren und dabei ganz andere Ergebnisse als mit klassischem Marmoriergrund und klassischen Marmorierfarben erzielen.
- Viele weitere Ideen und Anleitungen findest du auf unserem Pinterestboard „Marmorieren“. Dort gibt es auch viele Ideen für das Marmorieren mit Alkoholtinte, für die du übrigens keinen besonderen Marmorier-Grund benötigst.
- Auch für die modernen Tauch-Marmorierfarben benötigst du keinen Marmorier-Grund. Die lösungsmittelhaltigen Farben werden auf Wasser getropft und von dort mit Papier, Plastikeiern oder Plastikkugeln abgenommen.
Fazit
Welchen Marmoriergrund du am Ende wählst, liegt ganz bei dir. Und vielleicht solltest du dabei auch auf den Preis achten. Ich habe zum Beispiel schon Carrageen gesehen, dass viel preisgünstiger war als spezieller Marmoriergrund – aber auch das Gegenteil, bei dem das Carrageen doppelt so teuer war. Es lohnt sich also, Preise zu vergleichen.
Es ist technisch leider nicht möglich, die angezeigten Preise in Echtzeit zu aktualisieren. Die letzte Aktualisierung erfolgte am 19.09.2025. Der angezeigte Preis könnte seit der letzten Aktualisierung gestiegen sein. Der Verkauf erfolgt grundsätzlich zu dem Preis, den der Verkäufer zum Zeitpunkt des Kaufs auf seiner Website für das Produkt angibt.
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Hinweis: Einzelne Bilder in unseren Artikeln können mit Hilfe von KI erstellt worden sein.
Über die Autorinnen
Bastelfrau (Barbara)
Basteln begleitet mich seit meiner Kindheit. 1987 startete ich auf Kunsthandwerkermärkten, 1991 eröffnete ich den Laden Die Duft- und Malstube. Später gab ich große Bastelkurse auf Campingplätzen – teils mit über 100 Teilnehmer*innen – und erhielt den Namen Bastelfrau. Heute betreibe ich bastelfrau.de mit unabhängigen Anleitungen. Veröffentlicht habe ich zwei Kreativbücher beim Frech Verlag, ein Buch beim Christopherus Verlag und die Bastelzeitschrift Bastelfrau mit dem Verlag Kindermedien. Außerdem präsentierte ich Bastelideen in Volle Kanne Susanne (ZDF) und im Kinderkanal. Mehr erfährst du auf meiner „Über mich“-Seite.
Bastelfrau (Becky)
Rebecca ist seit 2018 Teil von bastelfrau.de – Basteln begleitet sie aber schon seit ihrer Kindheit. Bereits bei den Märkten und der Zeitschrift Bastelfrau half sie aktiv mit. Neben ihrer praktischen Erfahrung bringt sie eine wissenschaftliche Perspektive ein: Ihr Bachelor in Kultur- und Sozialanthropologie sowie Geschichte widmete sich u. a. Kleidungsgeschichte und Modeverhalten. Im Masterstudium wirkte sie beim Projekt ModeBlicke mit, bei dem es um Wissenschaftskommunikation und Social-Media-Strategien ging.
Kreativ ist Rebecca vielseitig: Nähen hat sie „learning by doing“ gelernt – ihr erstes Projekt war ein Karnevalskleid. Später trat sie in einem Video von Coke TV mit Weihnachtsbasteln und Stanzgerät auf. Jedes Jahr informiert sie sich u.a. auf der Fachmesse Creative World über aktuelle Basteltrends.
Neben kreativen Themen schreibt sie auch über psychische Gesundheit und Endometriose – als Betroffene mit eigener Erfahrung. Mehr erfährst du auf meiner „Über mich“-Seite.