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Wer Stoff oder Papier marmorieren möchte und dabei nicht die lösungsmittelhaltigen Marmorierfarben verwenden möchte, benötigt einen Marmoriergrund. Dieser ist zwar auch im Fachhandel erhältlich, aber man muss ihn nicht unbedingt für viel Geld kaufen. Man kann ihn auch mit relativ einfachen und preisgünstigen Zutaten selber machen. Hier zwei Rezepte, die nicht mehr ganz dem ursprünglichen Rezept von Marmoriergrund entsprechen- aber fast…

Marmoriergrund aus Carrageen
Pro Liter verwendetem Wasser werden 20 g Carrageen benötigt. Dieses Rezept ergibt 10 l Marmoriergrund.
Zutaten:
- 10 l Wasser
- 15 g Borax
- 200 g Carrageen
Und so wird’s gemacht:
- 3/4 der Wassermenge (hier 7,5 l) erhitzen und das Borax darin auflösen.
- Die Mischung zum Kochen bringen und das Carrageen unter ständigem Rühren dazu geben. 4-5 Minuten leicht kochen lassen. Aber Vorsicht: Die Masse kocht leicht über!
- Das restliche kalte Wasser dazugeben und gut verrühren.
- Dann das “Gebräu” mindestens 12 Stunden ruhen lassen.
Wesentlich einfacher wird es, wenn du gemahlenes Carrageen
Marmoriergrund aus Tapetenkleister
Alternativ dazu kann man auch mit Tapetenkleister (Methylcellulose) arbeiten. Dafür gibt pro einem Liter fertiger Mischung einen gehäufter Esslöffel Kleister. Um wirklich gute Ergebnisse damit zu erzielen, muss man aber erst einmal ein wenig Übung haben.
Marmoriergrund als Fertigprodukt anrühren
Fertigen Marmoriergrund gibt es natürlich immer noch und er ist wesentlich schneller und einfacher anzurühren als Carrageen. Beim Marmoriergrund von Deka benötigt man zum Beispiel zwei Teelöffel Marmoriergrund auf 2 Liter Wasser. Auch die Zeit, bis man damit arbeiten kann, ist wesentlich kürzer – nämlich eine halbe Stunde.
Bei Bastelsets fürs Marmorieren ist mir in letzter Zeit aufgefallen, dass bei vielen schon flüssiger, fertig angerührter Marmoriergrund enthalten ist.
Tipps und Tricks
- Carrageen ist ein Naturprodukt und verdirbt leicht. Der Marmoriergrund kann daher bei heißer Witterung bereits nach 2 bis 3 Tagen verdorben sein. Deshalb sollte man immer nur die Menge anrühren, die man auch innerhalb der nächsten Tage benötigt.
- Die Menge für den Marmoriergrund stellt man so fest: Wasser in der Marmorierwanne geben, bis es ca. 2-4 cm hoch steht. Das Wasser in einen Messbecher füllen. Nun sieht man genau, wieviel Marmoriergrund benötigt wird.
- Der Marmoriergrund bestand ursprünglich aus einem Sud aus Meeresalgen, dem Carrageen. Dafür wurden getrocknete Algenteile in Wasser gekocht. Dann wurde das Ganze durch ein Tuch geseiht und musste anschließend mehrere Tage stehen, bevor es verwendet werden konnte. Dabei war der Marmoriergrund gleichzeitig nur wenige Tage haltbar, da immer eine bestimmte Raumtemperatur eingehalten werden mussten. Heute gibt es speziell für das Marmorieren in gut sortierten Bastelgeschäften Marmoriergrund zu kaufen, der für das Marmorieren mit „Nicht-Öl-Farben“ (die auf dem Wasser schwimmen) verwendet wird.
- Außer Stoff und Papier kannst du auch andere Dinge marmorieren – wie zum Beispiel Ostereier. Probiere einfach einmal selbst aus, was geht und was nicht.
Fazit
Welchen Marmoriergrund du am Ende wählst, liegt ganz bei dir. Und vielleicht solltest du dabei auch auf den Preis achten. Ich habe zum Beispiel schon Carrageen gesehen, dass viel preisgünstiger war als spezieller Marmoriergrund – aber auch das Gegenteil, bei dem das Carrageen doppelt so teuer war. Es lohnt sich also, Preise zu vergleichen.
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