Die Buchbinderei ist gar nicht so schwierig – man muss nur die richtigen Tricks kennen, damit das Basteln richtig Spaß macht. Und auch wenn diese Tipps teilweise schon 100 Jahre alt sind – sie funktionieren immer noch…
Will man Papier mit Kleister bestreichen, legt man das zu bestreichende Papier so auf den Tisch oder auf das Beschneidebrett, dass der äußere Rand scharf mit den Tischkanten, bzw. Brettkanten abschneidet. Man braucht dann keine Zwischenlage und verschmiert trotzdem den Tisch oder das Brett nicht.
Zu schweres (z.B. Fotopapier) oder zu hartes Papier (über 180 g) sollte man nicht verwenden, da es sich nur schwer verarbeiten lässt und deswegen meistens nicht schön aussieht. Auch zu leichtes Papier (z.B. dünnes Japanpapier oder andere Papiere mit einem Gewicht unter 80 Gramm) sollte man meiden, da es viel zu schnell reißt und beim Verarbeiten mit Leim knittert.
Bei normalen Stoff muss man beachten, dass der Buchbinderleim durchschlagen wird und vielleicht Flecken auf der Vorderseite macht. Es gibt aber die Möglichkeit, den Stoff zuvor mit „Vliso-Fix“ (von Habesa) zu kaschieren. Man bekommt das Vlies im Stoffgeschäft und es wird einfach aufgebügelt.
Gerade bei Buchbindearbeiten ist das teurere Papier leider wirklich das Bessere. Grundsätzlich kann man aber jedes mittelschwere Papier benutzen.
Besonders schöne Papiere bekommt man in Form von Scrapbookingpapieren oder Geschenkpapier.
Papiere für den Einband kann man sich auch gut und vor allen Dingen preisgünstig selbst machen. Besonders einfach ist es, die obere Lage einer Serviette auf einfaches Druckpapier mit Hilfe der Serviettentechnik aufzubringen. Gerade bei Servietten gibt es eine Motivvielfalt, die man bei anderen Papieren erst einmal suchen muss.
Auch Kleisterpapier lässt sich preisgünstig selbst herstellen und eignet sich hervorragend für Bucheinbände. Kleisterpapiere wurden dafür schon Anfang des letztens Jahrhunderts verwendet.
Wer gerne stempelt, findet in Distress Inks das ideale Werkzeug, um sich tolle Papiere selbst zu gestalten.
Auf der Abbildung 1 ist zu sehen, dass dass der Rücken im Vergleich zu der vorderen Schnittfläche zu niedrig ist. Um einen höheren Rücken zu bekommen, ist es nötig, stärkeren Heftzwirn zu verwenden. Je dicker die auf einmal geheftete Lage ist, um so stärker muss der Heftzwirn sein. Dadurch erhält der Buchblock die Form der Abbildung 2. Nach dem Rundklopfen muss er dann wie Abbildung 3 zu sehen ist, aussehen. Man erreicht damit, dass der Block wie von selbst zwischen die beiden Deckel an die richtie Stelle rutscht und der Deckelrücken gut ausgefüllt wird. Wichtig ist außerdem, dass die Vorsatzblätter aus genügend starkem Papier bestehen, um dem Block im Deckel auch wirklich festen Halt zu geben.
Beim Einhängen wird der Buchblock mit Kapitalband in die Deckel eingepasst und das Buch auf den Tisch gelegt. Ohne etwas zu verschieben, wird nun der obere Deckel umgeschlagen, zwischen die beiden Vorsatzblätter ein größeres Blatt Zeitungspapier geschoben, damit ein Eindringen von Klebstoff in das Buch vermieden wird, und das Vorsatzblatt mit Leim bestrichen. Vorsichtig, aber nicht zu langsam, damit der Leim nicht trocken wird, wird der Deckel nun so umgeschlagen, wie er es selbst verlangt, das Buch umgedreht und nochmals auf die gleiche Weise verfahren.