15. Oktober 2024

Ofenpfannkuchen Low Carb und glutenfrei mit Variationen

Ofenpfannkuchen Low Carb und glutenfrei mit Variationen

Ich habe ewig lange ausprobiert, wie man einen leckeren Low Carb Ofenpfannkuchen herstellen kann – irgendwann hatte ich dann aufgegeben. Bei einem anderen Versuch, Ooopsies vom Geschmack her so hinzubekommen, dass sie mir und meiner Familie tatsächlich schmecken, ist dann irgendwann eine Mischung zwischen Ofenpfannkuchen und Kuchen herausgekommen, die zumindest mir und meiner Familie supergut schmecken.

 

Wichtig: Es handelt sich hier um ein Low-Carb-Rezept – nicht um ein “No-Carb-Rezept”. Insgesamt geht es mir aber weniger um Low-Carb als um die Glykämische Last. Dazu aber am Ende des Rezeptes noch mehr Informationen.

 

Das brauchst du:

  • 4 Eier Größe L
  • 150 g Frischkäsemischung
  • 60 g Mehlmischung
  • 1 Päckchen Backpulver
  • Gewürze nach Geschmack
  • Zuckeraustauschstoff nach Geschmack
  • 1 Prise Salz

 

Und so wird’s gemacht:

  1. Backofen auf 160 °C Heißluft vorheizen.
  2. Das Backblech mit Backpapier auslegen.
  3. Alle Zutaten miteinander verrühren.
  4. Den Teig gleichmäßig auf das Backpapier streichen.
  5. 20 Minuten auf mittlerer Schiene backen.
  6. Herausholen und etwas abkühlen lassen.
  7. Den Kuchen in Quadrate, Rechtecke oder Rauten schneiden. Auf einen Gitterrost geben und vollständig abkühlen lassen.

 

Die folgenden Mischungen beziehen sich immer auf 4 Eier der Größe L

 

Das Mehlgemisch

Das ursprüngliche “Gemisch” war eigentlich gar keines, denn ich habe einfach Kastanienmehl verwendet. Danach habe ich aber angefangen zu mischen:

  • Mischung 1: 30 g Kastanienmehl, 30 g Erdmandelmehl
  • Mischung 2 (Schokokuchen): 35 g Kastanienmehl, 10 g Erdmandelmehl, 15 g Kakaofaser
  • Mischung 3 (Schokokuchen): 50 g Kastanienmehl, 15 g Kakaofaser

oopsies-schoko1.jpg

Bild: Schoko-Ofenpfannkuchen mit Kakaofaser, Schokodrops und Kakao Nibs.

 

Gewürze und Zusätze:

  • für eine Gewürzkuchenmischung: 2 TL Zimt, 1 TL Kardamom
  • für den Schokokuchen habe ich zusätzlich Schoko Drops von Xucker und/oder Kakao Nibs verwendet.

 

Die Frischkäsemischungen
Hier habe ich immer das genommen, was ich gerade da hatte. Dabei hat es weder vom Geschmack noch von der Konsistenz her gravierende Unterschiede gegeben, wobei dies natürlich auch Geschmackssache ist. Bisher habe ich ausprobiert:

  • 100 g Frischkäse, 50 g Mascarpone
  • 50 g Frischkäse, 100 g Mascarpone
  • 150 g Mascarpone
  • 150 g Frischkäse

 

Zuckeraustauschstoffe:
Die meisten Zuckeraustauschstoffe haben einen ganz eigenen Nachgeschmack – zum Beispiel schmeckt Stevia schnell etwas bitter oder seifig, während Xylit und Erytrit “Kälte” im Mund erzeugt. Dies kann man durch Mischen der verschiedenen Stoffe vermeiden bzw. verringern.

  • Meine persönliche Lieblingsmischung: 1 Esslöffel Erythrit, 1 Esslöffel Maltit und 1 Esslöffel BFF Stevia Streusüße.
  • Ganz neu in meinem Regal ist Tagatesse, ein Zuckeraustauschstoff auf der Basis von Laktose, bei dem das Endprodukt aber Lactosefrei ist.

 

Tipps und Tricks

  • Wir heben diesen Kuchen im Kühlschrank in einer Plastikdose auf. Diese Angewohnheit stammt noch aus den Oopsies-Zeiten, da die Oopsies irgendwie mehr ein Eierkuchen als ein Kuchen war. Ob dies bei diesem Kuchen tatsächlich nötig ist, glaube ich allerdings nicht. Aber das muss jeder für sich selbst entscheiden.
  • Nimmt man weniger Backpulver, wird das Ganze mehr wie ein Ofenpfannkuchen und weniger wie ein Kuchen.

 

Jetzt aber zu den Kohlenhydraten. Wie oben schon gesagt, lege ich eigentlich mehr Wert auf die Glykämische Last. Aber da es sich hier zum Teil um recht exotische Lebensmittel handelt, habe ich teilweise gar keine, teilweise nur rechnerisch erhobene Werte gefunden, die nicht berücksichtigen, welche Art von Kohlenhydraten in den einzelnen Lebensmitteln vorhanden sind.

 

Kohlenhydrate und Glykämische Last
Rein rechnerisch ergibt sich beim Kastanienmehl eine Glykämische Last von 52 (!) und einem Kohlenhydratanteil von 60-79 g. Das ist heftig – aber trotzdem sollen Kastanien und Kastanienmehl für Diabetiker geeignet sein, weil sie den Blutzuckerspiegel nur leicht erhöhen. Ob das stimmt, weiß ich nicht, ich gehe aber davon aus, dass die Glykämische Last in wirklichkeit nicht so hoch ist, wie sie rechnerisch ermittelt wurde.
Ähnliches gilt für Erdmandelmehl, Schokodrops und Kakaonib. Hier finde ich zum Teil gar keine Angaben. Außerdem sind die Kohlenhydratwerte je nach Produkt sehr unterschiedlich. Bei Schoko Drops sind es ca. 40 g, bei Kakaonibs zwischen 6 und 17 g, beim Erdmandelmehl zwischen 30 und 49 g. Es ist also relativ schwer zu berechnen. Verwende ich jedoch 60 g Kastanienmehl komme ich auf maximal 43 g Kohlenhydrate oder 8,64 g pro Person (wir teilen uns ein Backblech mit 5 Personen). Das wäre das Maximum, denn die anderen Zutaten im Mehlgemisch haben weniger Kohlenhydrate. Verwende ich also das Gemisch aus Kastanienmehl, Kakaofaser und Erdmandelmehl, sind es nur noch 25,5 für den gesamten Kuchen bzw. 5,1 g pro Person. Und gebe ich noch 40 g Schoko Drops von Xucker dazu, erhöht sich die Kohlenhydratmenge moch einmal um 2,3 g auf insgesamt 7,4 g Kohlenhydrate pro Person. Ganz ehrlich? Was will man mehr? Der Zuckeraustauschstoff kann nicht verstoffwechselt werden, die Kohlenhydrate die hierdurch anfallen, zählen also nicht. Die Kohlenhydrate, die durch Gewürze und Backpulver, Frischkäse, Mascarpone usw. dazu kommen, dürften vernachlässigbar sein.

 

Allerdings: Ich garantiere nicht für mein Rechenbeispiel – dies schon alleine deshalb nicht, weil der Kohlenhydratanteil von Hersteller zu Hersteller schwankt und man daher einfach auf die Packung schauen muss. Und: Ob dieses Rezept für Diabetiker geeignet ist oder nicht, kann ich nicht beurteilen. Ihr solltet in diesem Fall euren Arzt fragen.

2017-07-02 10:24:17