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Mit dem richtigen Zubehör macht Papierschöpfen nicht nur Spaß, sondern ist auch sehr einfach. Anhand dieser Anleitung wird gezeigt, wie man Papier mit Zellstoff schöpft. Natürlich kann man auch andere Materialien wie z.B. Zeitungspapier oder Papierreste und sogar Pflanzenteile dafür verwenden. Allerdings muss der Pflanzen- bzw. Papierbrei in diesem Falle noch weiter aufbereitet werden. Das fertige Papier lässt sich prima zu Dosen, Schachteln, Tüten und Karten weiterverarbeiten…
Inhalt
Material fürs Papierschöpfen:
- Schöpfrahmen (gibt es fertig zu kaufen, kann man aber auch selber machen. Eine Anleitung dafür findet ihr im Buch „Papier schöpfen – einfach schöpferisch“ von Ina Kunz oder ihr stellt euch verschiedene Drahtformen her, indem ihr sie mit einer alten Schere aus Fliegengitter zuschneidet. Als Formen eignen sich vor allen Dingen einfache Umrisse wie zum Beispiel Herzen, Enten, geometrische Formen und ähnliches. Klebt aber bitte den Rand mit Klebeband ab, damit ihr euch nicht an den scharfen Kanten verletzt.
- Folie um die Arbeitsfläche abzudecken. Am besten arbeitet ihr bei gutem Wetter draußen…
- Zellstoff oder Altpapier zur Herstellung des Faserbreies z.B. alte Zeitungen, Servietten, Küchentücher und Krepppapierreste, Reste von Tonkarton, alte Kartons usw. (Hochglanzpapier ist nicht geeignet!) Manche Materialien färben den Papierbrei übrigens schon ein.
- verschiedene Zusätze wie Gräser, Blätter, Blüten, Hobelspäne, Textilien (klein gerissen oder geschnitten), Bast, Textilbänder, ect.
- flüssige, wässerlösliche Farben wie Seidenmalfarbe, Stoffmalfarbe, Acrylfarbe, Fingerfarbe usw…
- eine saugfähige Unterlage
- einen Wäscheständer oder eine gespannte Wäscheleine um das geschöpfte Papier aufzuhängen.
- reichlich Küchentücher (Spültücher) als Gautschtücher
- einen Schwamm, um überschüssiges Wasser vom Sieb zu saugen
- eventuell eine Presse, wie sie zum Pflanzenpressen benutzt wird.
- eine Schöpfwanne (am besten eine eckige Plastikschüssel, in der der Schöpfrahmen genug Platz hat und die auch tief genug ist)
- Wasser
- Mixer
Anleitung Papierschöpfen
1. Den Zellstoff in Wasser einweichen. Altpapier wird – im Gegensatz zu speziellem Zellstoff für die Papierherstellung – zuerst (nach Farben getrennt) in kleine Schnipsel gerissen und dann ebenfalls über Nacht in Wasser eingeweicht. Wenn ihr stark bedrucktes Papier verwendet, könnt ihr die Papier-Wassermischung einmal aufkochen. Dadurch steigt dunkler Schaum nach oben, den ihr dann abschöpfen könnt. So reduziert sich der Anteil der Druckerschwärze. Trotzdem bleibt der Faserbrei grau. Diesen Grauton könnt ihr durch Zugabe von wasserlöslichen Farben (alle wasserlöslichen Farben sind geeignet, wie zum Beispiel Acrylfarbe, Stoffmalfarbe, Seidenmalfarbe, Aquarellfarbe) oder durch Beigabe von Pflanzenteilen (z.B. püriertes Gras, Blätter, Blütenblätter und ähnliches) überdecken.
2. Den durchweichten Zellstoff in Fetzen reißen und in den Mixer geben. Über Nacht einweichen lassen.
3. Am nächsten Tag wird die Papiermasse mit dem Mixer zu einem sämigen Brei verarbeitet. Je feiner der Faserbrei ist, um so dünner wird hinterher das Papier.
4. Einen Tisch mit Folie abdecken. Achtet bitte darauf, dass ihr genügend Platz für die Schöpfwanne und eine saugfähige Unterlage habt. Die gespannte Wäscheleine oder der Wäscheständer sollte in der Nähe sein, damit ihr nicht alles volltropft. Wenn ihr im Haus arbeitet, deckt den Fußboden unter dem Wäscheständer am besten auch gleich mit Folie ab, dann erspart ihr euch eine Menge Putzstress.
5. Die Gautschtücher anfeuchten und neben der Schöpfwanne übereinander stapeln.
6. Den vorbereitete Faserbrei unter ständigem Rühren in die Schöpfwanne geben. Füllt diesen Brei mit Wasser auf, bis er die Konsistenz von flüssiger Sahne hat. Diese Masse nennt man übrigens Pulpe. Die Fasern setzen sich sehr schnell am Boden ab, deshalb muss der Brei immer wieder aufgerührt werden.
7. Den Schöpfrahmen zusammensetzen. Dabei gehört der Rahmen mit dem Sieb nach unten, der leere Rahmen nach oben. Das Sieb befindet sich nun zwischen den beiden Rahmen.
8. Wasser und Zellstoffmasse noch einmal mit den Händen vermischen. Dann den Rahmen schräg eintauchen …
9. und unter Wasser in eine waagerechte Position bringen, so dass sich die Zellstoffmasse auf dem Sieb sammelt.
10. Den Rahmen anschließend waagerecht aus der Wanne nehmen. Hebt ihn vorsichtig und vor allem langsam aus der Masse heraus. Wenn ihr ihn zu schnell heraushebt, gibt es einen „Blubb“ und ihr seid nass).
11. Den oberen Rahmen entfernen und das Papier mitsamt dem Sieb auf das Gautschtuch „kippen“.
12. Um das Papier vom Rahmen zu lösen, müsst ihr nun „gautschen“. Das heißt, ihr drückt den Rahmen auf der Unterlage mit einer rollenden Bewegung von rechts nach links und zurück bis sich das Papier löst. Während des Gautschens könnt ihr das überschüssige Wasser mit einem Schwamm vom Sieb entfernen.
13. Das erste Blatt ist nun fertig und haftet am Gautschtuch. Ihr könnt es jetzt entweder mitsamt dem Tuch aufhängen oder auf eine flache Unterlage legen. Vor dem Trocknen könnt ihr das Papier mittels einer Presse entwässern. Das verkürzt die Trockenzeit. Die Presse hilft auch, das Papier wieder zu glätten, falls es beim Trocknen wellig geworden ist.
Tipps und Tricks:
- Die oben erwähnten Zusätze wie Gras, Gewürze, Farben usw. werden einfach mit in den Faserbrei gerührt.
- Wer keinen Schöpfrahmen hat, kann die – ebenfalls oben erwähnten – Drahtformen statt dessen verwenden.
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- Papercasting
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