29. März 2024

Pension Hélène

Pension Hélène

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Im Januar diesen Jahres (2013) ist im Gerstenberg Verlag das Bilderbuch “Pension Hélène” von Bernard Friot erschienen. Netterweise hat der Verlag uns ein Buch zur Rezension bereitgestellt.

Erster Eindruck
Ich muss gestehen, dass wir auf der Suche nach Neuheiten auf dieses Buch gestoßen sind und daraufhin ein Rezensions-Exemplar angefordert haben. “Pension Hélène” hat uns einfach “angelacht”.  Somit waren wir also schon etwas voreingenommen. Als erstes springt einen das rosa Haus auf dem Einband des weißen Buches ins Auge. Außerdem ist das Buch recht groß (26 x 31,5 cm) aber dünn (32 Seiten). Die Seiten haben normale Blattstärke. Da “Pension Hélène” für Kinder ab 4 Jahren empfohlen wird, sind auch keine extra dicken Seiten notwendig.

Inhalt
In dem Bilderbuch geht es um Madame Hélène die sich auf die Ankunft ihrer neuen Gäste vorbereitet. Dafür renoviert und dekoriert sie sogar die Zimmer um. Schließlich sollen sich ihre Besucher wohl fühlen. Mit viel Liebe fürs Detail entstehen so u.a ein rosa Zimmer für Mademoiselle Roselle, ein Wasserzimmer für Monsieur Simon (einem Fisch) usw. Als sie fertig ist, kommen auch schon die Gäste. Freudig überlässt Madame Hélène den Gästen die Wahl ihres Zimmers und ist schließlich um so erstaunter wie sich diese entscheiden. Doch auch Madame Hélène hat noch eine Überraschung parat.

Autor
“Pension Hélène” stammt aus der Feder des französischen Autors Bernard Friot, der 1951 bei Chartes geboren wurde. Er arbeitete als Lehrer bevor er sich dazu entschloss sich ganz der Kinder- und Jugendliteratur zu widmen. Briot hat nicht nur über 40 Bücher geschrieben, sondern arbeitet nebenbei auch noch als Übersetzer. Allerdings übersetzt er aus dem Deutschen ins Französische. Daher ist wohl auch “Pension Hélène” von Tobias Scheffel übersetzt worden und nicht von ihm persönlich.

Illustratorin
Künstlerisch untermalt wird die Geschichte um Madame Hélène von der französischen Illustratorin Magali Le Huche. Sie illustriert nicht nur Bilder- und Kinderbücher sondern arbeitet auch für verschiedene Jugendzeitschriften.

Was gefällt mir
Ich finde die Geschichte des Buches sehr interessant. Es ist auf jeden Fall mal etwas anderes – gerade da am Ende alles anders läuft als erwartet. Gelungen finde ich auch die Umsetzung der Geschichte: auf der linken Seite sieht man in kleinen Bildern die vielen Details mit denen Madame Hélène die Zimmer dekoriert, auf der rechten Seite sieht man dann das fertige Zimmer (bzw. wie Madame ihnen den letzten Schliff gibt). Ich finde auch die Idee, dass der Gast, für den das Zimmer gestaltet wird,  rechts oben in einem kleinen Bilderrahmen gezeigt wird, sehr gut. Obwohl die Bilder nicht überfüllt sind, kann man sich gut mit den einzelnen Seiten beschäftigen. Beispielsweise indem man die Gegenstände mit denen Madame Hélène dekoriert auf der Seite mit dem “fertigen” Zimmer sucht. Oder man sieht sich einfach in aller Ruhe an, wie viel Mühe sich die Gastgeberin beim Dekorieren gemacht hat.
Die Farben des Bilderbuch sind bunt aber nicht knallig und gut aufeinander abgestimmt. Die Tapete eines Zimmer findet sich auf der Innenseite des Einbandes wieder. Das gefällt mir sehr gut, denn es zeigt wie viel Mühe sich jemand bei der Erstellung des Buches gemacht hat. Auf der einen Seite sind es vielleicht nur kleine Details, aber meiner Meinung nach sagt dies viel über den Verlag aus.

Was gefällt mir nicht
Natürlich habe ich auch wieder was zu meckern. Mir gefallen die Bilder nicht. Bei aller Liebe zum Detail und der Farbkomposition – mir gefällt der Stil der Figuren einfach nicht. Allerdings habe ich dieses Problem bei vielen (aktuellen) Bilderbüchern.
Das Buch ist zudem beim ersten Lesen etwas schwierig. Ich wusste ja bereits im Vorfeld worum es in der Geschichte geht, aber ohne dieses Vorwissen wäre es mir vermutlich nicht direkt aufgefallen, dass die Gäste sich andere Zimmer aussuchen. Herauszufinden wer welches Zimmer hat bzw. für wen eigentlich welches Zimmer gedacht war (zum Glück haben wir dann die Bilderrahmen auf den jeweiligen Seiten gefunden), ist noch mal eine extra Aufgabe.

Fazit
Obwohl ich die Zeichnungen nicht mag, finde ich “Pension Hélène” sehr gut. Ich brauchte allerdings eine Weile um mit dem Buch “warm” zu werden. Die Liebe zum Detail mit der Madame Hélène die Zimmer dekoriert spiegelt sich in den Zeichnungen wieder und auch in der Gestaltung des gesamten Buches. So was mag ich einfach und da sehe ich auch gerne darüber hinweg, dass mich der Stil der Zeichnungen nicht anspricht.