Wenn du eine ganz alte Nähmaschine haben solltest – vom Trödelmarkt oder von der Oma oder Uroma geerbt – dann findest du hier ein paar Tipps aus der Zeit um 1900, die erklären, wie man früher die Nähmaschinen gepflegt hat. Vielleicht kannst du ja sogar heute noch etwas damit anfangen und deine alte Nähmaschine wieder in Schuss bringen.
Beim Instandhalten der Maschinen spielen Öl und Petroleum eine wichtige Rolle. Werden Nähmaschinen nicht ordentlich geölt, “schleifen” sie aus, so dass sie repariert werden müssen oder auch gar nicht mehr funktionieren. “Wer gut schmiert, der gut fährt” – dieser alte Spruch gilt ganz besonders für diejenigen, die mit alten Nähmaschinen arbeiten.
Früher wurde die folgende Arbeit bis zu zweimal in der Woche durchgeführt. Jetzt sollte diese Arbeit vor allen Dingen dazu dienen, eine alte Maschine wieder zum Nähen zu bringen.
Dazu nimmt man das Schiffchen heraus und bringt etwas Petroleum in die Öllöcher und an die der Reibung ausgesetzten Teile der Nähmaschine. Das galt nicht nur für das Maschinenteil, sondern auch für das Gestell.
Das Petroleum löst altes Öl, das verdickt und verharzt ist, an. Näht man dann mit der Maschine auf einem alten Lappen mehrmals vor und zurück, wird das aufgelöste Öl herausgeschleudert und im Lappen gesammelt.
Anschließend wird das restliche Petroleum weggewischt.
Nun ist die Nähmaschine so weit, dass das reguläre Nähmaschinenöl tropfenweise nachgefüllt werden kann.
Wie oben schon erwähnt, gilt dies nicht nur für die Öllöcher, sondern auch für die reibenden Teile. Wenn diese nicht ab und zu etwas Öl bekommen, erhöht sich die Reibung zu sehr und die Maschine geht kaputt.
Früher wurde des Preises wegen oft eine Mischung aus 1/3 Öl mit 2/3 Petroleum verwendet. Empfehlenswert soll aber das Vorgehen, das oben beschrieben ist, sein.
“Petroleum hat keinen ölenden Fettgehalt, im Gegenteil, es löst das wenige zugesetzte Öl bereits in der Flasche auf. Damit geht die Nähmaschine wohl recht leicht, aber – nach ein bis fünf Jahren ist man gezwungen, eine neue zu kaufen. Nur das Öl kann die Reibung vermindern, hierin liegt allein eine Sicherheit für längere Dauerhaftigkeit.
Also man wende zuerst Petroleum an, dann reines Öl, niemals beides vermischt!”