28. März 2024

Afrika! Afrika! Das Kochbuch

Afrika! Afrika! Das Kochbuch

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„Nach der triumphalen Show feiern allabendlich  Publikum und Artisten in den Zeltpalästen weiter, natürlich auch kulinarisch. Dieses Buch ist die Rezept-Sammlung der Stars von Afrika! Afrika!, die nicht nur in der Manege sinnlich zu leben verstehen – wohlschmeckende Gerichte und Getränke aus mehr als 20 Ländern des großen Sonnenkontinentes“.

Afrika! Afrika! Das Kochbuch

Sinnlich essen und trinken mit André Hellers Meisterartisten vom magischen Zirkusereignis
von Barbara Schmid
mit Fotografien von Harald Eisenberger u.a.
Christian Brandstätter Verlag
ISBN 10: 3-902510-93-5
19,95 € (Stand 1.01.2010)

A) Vorstellung des Buches
Die Gerichte sind nach Ländern sortiert und werden durch einen einleitenden Text über den Künstler, der die jeweiligen Rezepte beigesteuert hat, abgerundet.  Folgende Länder sind vertreten: Ägypten, Marokko, Senegal, Gambia, Elfenbeinküste, Ghana, Gabun, Kongo, Kamerun, Namibia, Südafrika, Botswana, Tansania, Kenia, Äthiopien, Martinique und den USA. Wer sich nun die Mühe macht und die Länder zusammenzählt, wird feststellen, dass man auf gerade mal 15 afrikanische Länder kommt und nicht wie angepriesen auf mehr als 20. Allerdings findet man in dem Kochbuch einige Rezepte ohne spezielle Angabe aus welchem Ländern sie stammen und einige der Afroamerikanischen Künstler.
Abgerundet wird das Afrika! Afrika!- Kochbuch durch ansprechende Abbildungen der fertigen Gerichte und eine Vielzahl von Fotos der Artisten in Aktion.

B) pro
Besonders gut gefällt mir die Zusammenstellung des Afrika! Afrika!-Kochbuchs – Die Hintergrund- Informationen über die Künstler, woher sie ihre Rezepte haben und welche Bedeutung für sie das Kochen auf Tournee hat, bereichern dieses Buch sehr. Des Weiteren gefallen mir die vielen Bilder der Artisten, die an einen „Bildband“ erinnern. Außerdem finde ich die Sortierung der Rezepte nach Ländern sehr gelungen. Als Schlusskapitel gibt es am Ende ein Kapitel über Rezepte für Feste, das mir ebenfalls gefällt.

C) contra
Leider sind mir bei diesem Buch einige Dinge aufgefallen, die mir nicht gefallen. Anfangen möchte ich damit, dass die Rezepte für Kochanfänger teils schwer nach zu kochen sind, da es gerade bei wichtigen Gewürzen an Mengenangaben fehlt. Außerdem scheinen mir die Rezepte teilweise sehr vereinfacht worden zu sein.
Thiéboudienne beispielsweise ist das Lieblingsessen meines Mannes. Seiner Meinung nach ist das Geheimnis der Reis, dieser muss erst über der Soße gedünstet und anschließend in der Soße gegart werden. Dafür darf weder zu viel noch zu wenig Soße vorhanden sein. Dieser Schritt wird hier völlig übergangen. Außerdem war unsere Liste der Zutaten fast doppelt so lang.
Ähnliches bei Mafé – natürlich gibt es unterschiedliche Rezepte und Zutaten. Mein Mann benutzte anfangs Buttergemüse (die gefrorene Butter fischte er immer schnell aus dem Topf), Weißkohl, Erdnussbutter und Tomatenmark. Bei einem Besuch bei seinem Onkel begann eine Diskussion darüber wie man perfekt Mafé kocht. Alle waren sich einig, dass Okraschoten enthalten sein müssen. Ich fand später ein Rezept von Yussuf`n Dour und verwende seitdem nicht nur Okraschoten, sondern auch Auberginen (afrikanische und normale) sowie Süßkartoffeln. Resultat war, dass mein Mann all seinen Freunden erzählte, wie gut ich Mafé kochen könne. Leider fehlen dieses Zutaten in dem Mafé-Rezept des Afrika! Afrika!- Kochbuch vollständig.
Ein weiteres Problem habe ich mit einem Rezept aus Kenia und Tansania. Ugali besteht vielleicht aus dem selben Bestandteilen wie Fufu. Aber Fufu ist sehr fein und hat die Form von Brei. Ugali dagegen ist fest. Während meines Aufenthalts in Tansania war es mir möglich bei der Zubereitung zuzusehen. Das ständige Rühren des Ugalis ist sehr kraftraubend, da die Masse, wie gesagt, sehr fest ist. Daher verstehe ich es auf der einen Seite, dass die Zubereitung in dem Kochbuch nur am Rande erwähnt wird. Auf der anderen Seite, finde ich allerdings, dass wenn man Soßen-Rezepte für Ugali vorstellt, man auch die genaue Zubereitung dieser Beilage geben sollte.

Fazit:
André Heller sagte über dieses Buch: „Es könnte durchaus  sein, dass Barbara Schmid hiermit das ultimative Afrika-Kochbuch gelungen ist.“ Dem kann ich leider nicht zustimmen. Für mich hat das Buch seinen Anspruch authentische afrikanische Küche zu präsentieren nicht erreicht. Nichtsdestotrotz schmecken die Gerichte sehr gut. Daher kann man mit gutem Gewissen zu diesem Buch greifen.

Empfohlen für: Afrika! Afrika!- Besucher und für Freunde der afrikanisch angehauchten Küche.

Nachgekochte Gerichte:

Yassa-Huhn
Das Gericht war sehr lecker und hat der gesamten Familie geschmeckt. Ich habe es mit Couscous zubereitet. Im Nachhinein denke ich dass dies definitiv die richtige Wahl war, mit Reis hätte es nur halb so gut geschmeckt. Beim Nachkochen hatte ich allerdings einige Probleme. Wenn man keine Ahnung hat wie das Essen am Ende schmecken soll, sind Angaben wie „mit Senf, Zitrone […] würzen“ sehr dürftig. Gerade bei so geschmacksintensiven Zutaten sind genauere Angaben notwendig. Des Weiteren war mir nicht ersichtlich, ob ich das Huhn oder die Soße würzen soll. Da ich für 5 Personen gekocht habe,  habe ich die Mengenangabe um die Hälfte erhöht, da es sonst (die Rezepte sind für 4 Personen ausgelegt) recht wenig geworden wäre.

2010-01-13 02:17:40
Simba