12. November 2024

Schlitzbefestigung durch Gegensetzen von Stoffstreifen

Schlitzbefestigung durch Gegensetzen von Stoffstreifen

Der mit dem gegengesetzten Streifen versäuberte Schlitz schließt auch nicht dicht, wie der mit schmalem Saum versäuberte. Er dient meist zugleich als Schmuck und wird dann nach rechts gearbeitet. Er wird angewendet zum Beispiel als Verschluss bei Nachthemden und auch in der Schneiderei.

 

Der Schlitzeinschnitt liegt genau in der Mitte und wird zweckmäßig erst ausgeführt, wenn der Streifen mit der ersten Naht angenäht ist.

 

Die Länge des Streifens setzt sich zusammen aus der Einschnittlänge, der fertigen Breite und mindestens einer Nahtzugabe. Die Breite setzt sich zusammen aus der doppelten fertigen Breite und vier Nahtzugaben. Je nachdem der Streifen rechts oder links sichtbar sein soll, wird er entweder rechts oder links angenäht und aufgesteppt.

 

Die Verarbeitung ist folgendermaßen: Der Streifen wird der Länge nach zur Hälfte geknifft, die Mittellinie wird auf die vorgezeichnete Einschnittlinie gelegt und knapp nahtbreit von dieser Linie entfernt angenäht. Um das Ende des Schlitzes wird entweder in gerader Linie von einer Nahtbreite zur anderen oder in einer Spitze oder in einer Rundung genäht.


 

Nun wird der Einschnitt ausgeführt, am Ende wie aus der Zeichnung ersichtlich eingeschnitten, der Streifen zur anderen Seite herumgelegt und fertig gearbeitet, wie es beim Gegensetzen beschrieben ist.

 

Der Streifen kann in geradem oder schrägem Fadenlauf, in andersfarbigem oder gemustertem Stoff geschnitten sein. Die Form des fertigen Streifens kann von der geraden Linie abweichen.

Bei schneidermäßiger Verarbeitung wird man die erste Stepplinie am Schlitzende schlank auslaufen lassen, um ein Klaffen zu vermeiden

Das Aufsteppen des Streifens auf der Rückseite würde auf der Oberseite eine störende Stepplinie ergeben. Man versäubert ihn deshalb durch Umstechen oder schmales Säumen und läßt ihn frei hängen.
 

2009-05-25 12:13:57