Beim Strohhalmweben geht es nicht darum, Strohhalme zu verweben, sondern die Strohhalme führen die Kettfäden, so dass man ohne Webrahmen weben kann. Das Ganze geht in Richtung Stäbchenweben – allerdings ohne den benötigten Rahmen. Es handelt sich also um einen preisgünstigen Einstieg ins Thema Weben. Da das benötigte Material außerdem in vielen Haushalten schon vorhanden ist, lohnt es sich, das Strohhalmweben einmal mit Kindern auszuprobieren – zum Beispiel dann, wenn der Ruf “Mama! Mir ist so langweilig!” ertönt.
Inhalt
Das brauchst du:
- Strohhalme
- Wolle
- Stopfnadel
- Schere
Bild: Das benötigte Material. Unten sind die bereits zugeschnittenen Kettfäden zu sehen.
Und so wird’s gemacht:
1. Falls Strohhalme mit “Knick” verwendet werden, sollte zuerst der obere Teil des Strohhalmes abgeschnitten werden, damit beim Auffädeln die Wolle nicht an den geriffelten Plastikteilen hängen bleibt.
2. Sechs Kettfäden zuschneiden. Die Länge richtet sich nach der gewünschten Länge des fertigen Werkstückes. Zusätzlich sollte man mindestens 10 cm Wolle an jeder Seite für die Knoten dazurechnen. Je zwei der Fäden in einen Strohhalm fädeln.
3. Die Enden oberhalb des Strohhalmes an einer Seite zusammenknoten.
4. Das Fadenende des Wollknäuels an einem der Kettfäden anknoten, damit sich das Garn beim Weben nicht löst.
5. Das Fadenende unter einem der Strohhalme nach außen führen.
6. Den Faden über den ersten Strohhalm, unter dem zweiten Halm und über den dritten Strohhalm führen. In der zweiten Reihe wird das Garn unter dem ersten, über den zweiten und unter dem dritten Halm zurück geführt.
7. Ist die gewünschte Länge des Werkstückes erreicht, werden die Strohhalme herausgezogen.
8. Die einzelnen Reihen vorsichtig zusammenschieben und zurechtzupfen. Dann die Enden miteinander verknoten.
9. Zum Schluss werden noch die Enden gleichmäßig abgeschnitten. Fertig.
Tipps und Tricks
- Strohhalme gibt es preisgünstig in Läden wie Tedi, während man an Wolle praktisch alle Wollreste verwenden kann, die man gerade zur Hand hat. Dabei werden dünne Wollgarne zu Freundschaftsbändchen verarbeitet, dickere Garne zu Gürteln und die richtig dicken Wollen werden schnell zu tollen Schals verarbeitet.
- Diese Handarbeit eignet sich auch für das Basteln mit Kindergruppen. Allerdings muss man hier eine längere Anlaufzeit rechnen, bis die Kinder genau wisen, wie es funktioniert – geeignet ist diese Technik daher für eine Gruppe, die man öfter betreut und nicht nur ein einziges Mal. Ist die Technik erst einmal erlernt, geht die Arbeit flott von der Hand, so das man dann auch größere bzw. längere Werkstücke (wie zum Beispiel die bereits oben erwähnten Gürtel oder Schals) fertigen kann. Wer breitere Stücke weben möchte, nimmt einfach mehrere Strohhalme. Wichtig ist nur, dass es sich um eine ungerade Anzahl handelt.
- Eine weitere Alternative zum klassischen Weben ist die Flickweberei.
Video über Strohhalmweben
Hier habe ich noch ein Video gefunden, in dem man genau sieht, wie es funktioniert:
Solltest du das Video nicht sehen können, kannst du es hier direkt aufrufen.