Der erste Schritt um Überdüngung zu vermeiden, ist eine Bodenuntersuchung. Nur wer weiß, welche Nährstoffe in welcher Menge vorhanden sind, kann sinnvoll und zielgerichtet düngen. Eine Analyse aus dem Labor wird gleich mit Düngerempfehlung ausgeliefert, sodass der Gärtner genau weiß, welche Nährstoffe fehlen oder ob er Kalk gegen die Übersäuerung des Bodens auftragen sollte. Eine Bodenuntersuchung kann Kosten sparen: Für ungefähr zehn bis zwanzig Euro je Probe weiß der Gärtner über einen Zeitraum von mehreren Jahren, wie er seinen Boden versorgen sollte und kann durch den gezielten Einsatz von Düngern Geld sparen. Ohnehin sind viele Kleingärten überdüngt, sodass ein zusätzliches Düngen schädlich sein kann.
Ergänzend zu dieser Information sollte natürlich auch die Zusammensetzung des verwendeten Düngers bekannt sein. Nur wer weiß, mit was er düngt, kann den Nährstoffgehalt gezielt verbessern. Die dritte notwendige Information ist, wie hoch der Nährstoffverbrauch der Pflanzen ist. So benötigt Gemüse in der Regel wesentlich mehr Nährstoffe als Obst oder Zierpflanzen. Auch der Lichtbedarf wirkt sich auf die benötigte Menge aus. Pflanzen, die viel Licht benötigen, brauchen im Regelfall auch mehr Nährstoffe. Grundsätzlich gilt jedoch, dass weniger mehr ist. Zu wenig Dünger richtet in jedem Fall weniger Schaden an als zu viel Dünger.
Auch der Zeitpunkt der Düngung ist wichtig. Starke Sonneneinstrahlung sollte vermieden werden, weswegen sich vor allem die frühen Morgenstunden oder bedeckter Himmel eignen. Es ist außerdem sinnvoll, nur nassen Boden zu düngen. Zur Not sollten die Pflanzen also vorher gegossen werden. Auch die Wachstumsphasen der Pflanzen gilt es zu berücksichtigen, da das Düngen sonst wenig sinnvoll ist. Normalerweise findet diese Phase zwischen Frühjahr und Sommer statt. Sie beginnt, sobald der Austrieb anfängt und endet mit dem Triebabschluss. Im Spätsommer sollte nicht mehr gedüngt werden. Die Pflanzen überstehen so den Winter nicht besser, sondern werden sogar anfälliger. Die zusätzlichen Nährstoffe können nämlich nicht aufgenommen werden, sondern machen das Gewebe schwammig und es besteht die Gefahr, dass die Pflanzen deswegen erfrieren.