23. April 2025

Uhlig Gutta-Pen

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Gekauft habe ich mir das gute Stück vor ca. einem Jahr, als es mir immer mehr auf den Geist ging, daß die rechte Hand beim Ziehen von Guttalinien ständig verkrampfte. Von Linda

 

Okay, ich weiß, dass es auch Guttastifte gibt, aber nicht in allen Farben oder selbst gemischten Farben. Und die kleinen Tuben von manchen Sorten reichen nicht sehr lange. Wie viele andere habe ich also bis dahin Kunststofffläschchen mit den aufgeschraubten Konturenfedern verwendet.

Billig war der Pen ja nicht gerade, rund 70,-DM (je nach Anbieter) kostet er immer noch. Im Päckchen fand ich dann eine Metallhülse mit Gewinde vorn für die Konturenfeder, unten rechts und links 2 Bohrungen für die Einstellschraube und die Ventilplatte sowie oben eine weite Öffnung um die Gutta einzufüllen und mit dem Kolben zu verschließen.

Das ganze Ding ist ungefähr so lang wie ein Kugelschreiber, dafür aber etwas dicker. Außerdem ist er sehr leicht. Er liegt gut in der Hand und mit der dazugehörigen Fingerauflage ist er noch leichter zu bedienen.

Funktionieren tut es so, daß man ihn natürlich erstmal nach der Anleitung zusammenbaut. Dann wird Farbe eingefüllt und der mit einer kräftigen Feder versehene Kolben aufgeschraubt. Wenn man den Pen zu mehr als der Hälfte füllt hat man schon ganz schön Mühe, ihn wieder zuzuschrauben. Jetzt sucht man sich die passende Konturenfeder und schraubt sie vorne auf.

Ich habe festgestellt daß es sich an dieser Stelle empfiehlt, eventuell vorhandene Luft aus dem Pen zu entfernen, da sie sonst beim Zeichnen in kleinen Bläschen austritt und leicht spritzt. Dazu den Pen mit der Öffnung nach oben halten, etwas warten und dann durch Druck auf die Ventilplatte die Luft austreten lassen bis Gutta austritt.

Vor dem Zeichnen sollte man ein paar Proben auf Papier machen und mit der Einstellschraube die gewünschte Linienstärke einstellen. Dann kann es aber auch schon losgehen. Mit jedem Druck auf die Ventilplatte fließt Gutta in gleichmäßiger Stärke aus der Spitze, indem der Kolben durch die Feder nach unten gegen die Gutta gedrückt wird. Nimmt man den Finger von der Ventilplatte hört die Gutta auf zu fließen. Keine Krämpfe mehr und lockeres Arbeiten aus dem Handgelenk.

Bei Metallgutten muß man vorsichtig sein. Verwendet man eine zu schmale Konturenfeder kann die Spitze verstopfen. Angetrocknete Gutta mit Klumpen darin sollte man aus dem selben Grund nicht verwenden. Nach der Arbeit baut man den Pen auseinander und reinigt alles mit warmem Wasser. Man sollte sich unbedingt einen 8mm Maulschlüssel (in jedem Baumarkt) zulegen, um die Verschraubungen für Einstellschraube und Ventilplatte leichter aufzukriegen. Und leider war der natürlich nicht dabei. Außerdem muß man aufpassen, weil manche Einzelteile sehr klein und fummelig sind. Mir wäre die Einstellschraube beinahe mal in den Abfluß gefallen, ich konnte sie gerade noch aufhalten, bevor sie verschwand. Einzelteile kann man aber nachbestellen.

 

Wenn die Teile trocken sind sollte man die Dichtringe ganz schwach einölen und alles nach Plan zusammenbauen. Die Bedienungsanleitung empfiehlt das auch. Sie ist verständlich geschrieben und besonders die Zeichnung sehr aufschlussreich. Hier noch einmal die Vor- und Nachteile im Überblick:

 

Vorteile

+ keine Krämpfe mehr in der Hand
+ einfache Bedienung
+ gleichmäßige Linien in gewünschter Stärke
+ jede handelsübliche Gutta verwendbar
+ es passen die üblichen Konturenfedern
+ geringes Gewicht, liegt gut in der Hand; mit Fingerauflage noch leichter zu bedienen
+ durchschaubare Bedienungsanleitung

 

Nachteile

– Metallgutten können schmale Konturenfedern verstopfen
– nur zu Hälfte mit Gutta befüllbar
– sehr kleine Einzelteile machen das Zusammen- / Auseinanderbauen fummelig
– will man verschiedene Gutten in einem Bild verwenden muß man den Pen jedesmal reinigen und trocknen
– hoher Preis

 

Für mich war es auf jeden Fall eine lohnende Anschaffung, die besonders Projekte mit vielen sehr feinen Linien angenehmer macht. Ich würde nicht mehr darauf verzichten wollen.Der Pen ist sicher ein Gewinn für alle, die häufig mit Gutta zeichnen. Für Gelegenheitstäter ist der Preis zu hoch (oder man wartet auf den Geburtstag).

12/02/14