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Nachtjacken sagte man früher dazu, heute wäre es wohl eher das Oberteil eines Schlafanzuges oder Pyjamas. Diese werden damals wie heute oft am Rücken an der Ansatzstelle des Umlegekragens schadhaft. So wie man die Nachtjacken früher repariert hat, kann man es auch heute noch. Es folgt also eine sehr alte Anleitung dafür.
Der aus doppeltem Stoff hergestellte Kragen hält eher aus als der Rücken in einfacher Stofflage. Ist der Rücken zerrissen, so empfiehlt es sich, ein Rückenkoller, das die schadhafte Stelle deckt, aufzusteppen, da ein Flicken im Rücken gar zu schlecht aussähe. Natürlich trennt man zu diesem Zweck den Umlegekragen bis über die Achselnähte vom Rücken ab, sowie auch einen Teil des Ärmels.
Die zu flickende Nachtjacke
Nachdem die Achselnähte aufgetrennt wurden, besetzt man den Rücken kollerartig mit neuem Stoff, wobei man dem Koller eine leicht geschweifte Form geben kann. Ist der Koller aufgesteppt, so wird der zerrissene Stoff nahtbreit weggeschnitten und die Naht als Kappnaht versäubert. Dann näht man die aufgetrennten Nähte wieder zu.
Eine andere Art, Nachtjacken wieder instand zu setzen, ist folgende: man trennt den Umlegkragen ab und besetzt den Halsrand in Viereckform mit einer Stickerei. Zu diesem Zwecke wird zunächst die Stickerei bis zur hinteren Mitte mit Stecknadeln in der gewünschten Form aufgeheftet, die untenstehende Abbildung zeigt uns den Vorgang.
Das Aufstecken der Stickerei
Wir sehen, wie die Stickerei zweimal eine Ecke bildet. Dann werden die stecknadeln herausgenommen, die Ecken genäht und die zwei anderen Ecken genau nach den bereits genähten geheftet. Die Arbeit ist sehr leicht, da man sich doch nach den Zacken der Stickerei richten kann.
Das Bilden der Ecken
Nachdem die vier Ecken genäht sind, schneidet man auf der Rückseite den überflüssigen Stoff der Eckbildung weg und vernäht die diagonale Naht mit Überwendlichstichen.
Die vernähte Ecke der Stickerei
Die so vorgerichtete Stickerei wird auf unsere Nachtjacke geheftet und aufgesteppt. Dann wird die Nachtjacke auf der Innenseite 1 cm von der Steppnaht abgeschnitten, die Kante umgebogen und noch einmal gesteppt.
Die fertige Nachtjacke
Die obenstehende Abbildung veranschaulicht unsere Nachtjacke in neuer, veränderter Form. Ist die Nachtjacke unter dem Arm schadhaft geworden, so setzt man einen Flicken ein in der Art, wie wir beim Damenhemd gezeigt haben. Doch müsste z.B. bei der Nachtjacke (Abb.ganz oben), der Flicken bis unter die Säumchen reichen, damit die geflickte Stelle nicht zu sehr auffällt.
Info: Diese Anleitung stammt aus der Zeit um 1900.