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An dieser Stelle soll auch das Stopfen von Gardinen erörtert werden. Die unten stehende Abbildung zeigt uns einen Riss in einer Gardine.
Die zerrissene Gardine
Gewöhnlich wird der Riss einfach gestopft, ohne auf das Muster Rücksicht zu nehmen. Ja, man stopft Gardinen oft mit der Maschinenstopfe. Bei älteren Gardinen, die schon manche Wäsche erlebt haben, ist gewöhnliche Hand- oder Maschinenstopfe ganz angebracht. Es kommen aber Fälle vor, wo eine ganz neue Gardine einen Riss bekommt, und wo es wünschenswert ist, den Schaden möglichst unsichtbar zu stopfen.
Wir beginnen damit, die zerrissene Stelle nach dem eingewebten Muster viereckig auszuschneiden, und legen die Gardine über das Stopfkissen.
Das Stopfmaterial ist Twist, der so viel Fäden aufweisen muss, als die Webart der Gardine erfordert. Nun zieht man die Querfäden genau im Abstand unseres Musters, bis das ganze Loch überspannt ist.
Das Spannen der Fäden
Nachher werden die kleinen Zellchen gearbeitet, was auf der folgenden Abbildung gezeigt wird.
Das Bilden der Zellchen
Man arbeitet immer von unten nach oben, sticht mit der Nadel stets nach unten und muss bei der nächsten Reihe die Arbeit drehen.
Nachdem die Zellchen überall eingearbeitet sind, steppt man mit dem gleichen Twist die dichten Stellen des Musters. Man hält sich soviel als möglich an das Muster.
Das Stopfen des Musters.
Auf diese Art gestopfte Gardinen sind lange Zeit die Freude der Hausfrau.
Ist ein Riss besonders groß, so bessert man durch Aufsetzen von Flicken aus. Man überheftet die schadhafte Stelle durch ein im Muster passendes Stück aus dem gleichen Gardinenstoff und verfährt wie beim Ausbessern von Netzhemden.
Diese Anleitung stammt aus der Zeit um 1900.