Durch die Einfassung wird die Schnittkante mit einem Stoffstreifen oder Band versäubert. Die Einfassung ist auf beiden Seiten sichtbar.
Die Einfassung kann angewendet werden als Schnittkantenbefestigung, die auch zugleich Schmuck sein kann, oder als Vergrößerung des Gegenstandes (angesetzter Saum). Die Einfassung kann auf einer Seite schmal und auf der anderen Seite breit sichtbar sein.
Einfassen mit schmalem Streifen (rechte Seite)
Einfassen mit breitem Streifen
Die Breite des Einfassstreifens setzt sich zusammen aus der fertigen Breite auf beiden Stoffseiten und zwei Nahtzugaben. Die Ausführung kann verschieden sein.
Der Einfassstreifen wird links an den Gegenstand genäht. Die Naht wird ausgestrichen, so dass die Nahtzugabe auf dem Streifen liegt. Der Streifen wird um den Nahtrand nach rechts gelegt, nahtbreit eingeschlagen, so dass die erste Nählinie gedeckt und von rechts knappkantig aufgesteppt ist. Diese Art wird hauptsächlich bei Wäscheanfertigung angewendet.
In der Schneiderei und bei Verarbeitung von feiner Wäsche wird der Einfassstreifen von der rechten Stoffseite an den Gegenstand genäht, ausgestrichen, um den Nahtrand nach links gelegt, nahtbreit eingeschlagen und mit der Hand, ohne durchzustechen, gegen die erste Nählinie gesäumt.
Einfassen (linke Seite).
Eine dritte Möglichkeit ist folgende: Der Einfassstreifen wird zunächst wie zuletzt beschrieben angenäht. Er wird nach links so umgelegt, dass die Nählinie von der Bruchkante des Einschlages etwa 2 mm überdeckt, geheftet und von rechts in der Rille der ersten Naht gesteppt wird.
Einfassen (linke Seite).
Einfassen (rechte Seite).
Bei feinen weichen Stoffen, die sich schlecht kniffen lassen, kann man alle beschriebenen Arten so ausführen, daß man den Einfassstreifen in doppelt errechneter Breite, abzüglich der für den letzten Einschlag nötigen Nahtzugabe, zuschneidet. Der Streifen wird doppelt gelegt, geheftet oder gebügelt, mit den Schnittkanten an den Gegenstand genäht und weiterverarbeitet wie vorher beschrieben. Zum Fertigmachen erübrigt sich ein Einschlagen, der fertige Bruch wird aufgesteppt bzw. gegengesäumt.
Einfassen mit doppeltem Streifen