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Auch bei einem Rocke müssen wir die Regel befolgen, bei einer Ausbesserung den Schein zu erwecken, dass der Rock nicht geflickt sei. Es ist dies oft viel leichter, als man im ersten Augenblick denkt; denn die Mode verhilft uns zu allen möglichen Auswegen. Diese uralte Anleitung zeigt, wie man einen Rock auf diese Art und Weise flicken kann.
Die geflickten Stellen wurden mit Schrägstreifen verdeckt.
Unser Rock war am Rande sehr beschädigt, teilweise zerrissen. Wir haben die schlechten Stellen abgeschnitten und an jeder Bahn einzelne Stücke angesetzt. Natürlich würde es sehr häßlich aussehen, einen mit Flicken ausgestatteten Rock zu tragen. Aus diesem Grunde werden Seitenblenden auf den unteren Rand genäht, unter denen sich die Ansatznähte verbergen.
Der schadhafte Rockrand wird durch einen untergesetzten Saum ersetzt.
Noch mehr reparaturbedürftig war dieser Rock. Überdies stand uns nicht der gleiche Stoff zur Verfügung. Hier halfen wir uns, indem wir einen untergesetzten Saum aus kariertem Stoff herstellen, den wir dann unter den Rand des verkürzten Rockes nähen.
Ein Samtstreifen ziert den Rand des überrockartigen Rockes.
Strapazierröcke, die wir beim Wirtschaften, im Kontor und anderen Arbeitsgelegenheiten tragen, scheuern sich oft vorn ab. Man kann auch an dieser Stelle nicht einen Flicken einsetzen. Deshalb nehmen wir in Ermangelung gleichen Stoffes einen gestreiften oder karierten, den wir in Schürzenform dem Rocke aufsetzen.
Die in der vorderen Mitte fadenscheinige Stelle wird durch eine neue Vorderbahn ersetzt.
Nach diesen Beispielen ist gezeigt, dass man sehr wohl Röcke flicken kann, wenn man ein Modenalbum zu Hilfe nimmt und jedesmal das für den vorliegenden Fall passende nimmt.
Sehr oft näht man seitlich Taschen auf, um schadhafte Stellen zu verdecken, oder stattet den Rock mit einer Passe aus, wenn Bund und oberer Rand zerrissen sind.
Info: Diese Anleitung stammt aus der Zeit um 1900.
