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Beim Embossen wird Papier an den von der Schablone vorgegebenen Stelle geprägt. Da aber das Papier über der Schablone liegt, ist schwer erkennbar, wo genau geprägt werden soll; es bedarf eines Lichtkastens; bei nicht durchscheinenden Papieren funktioniert die Sache überhaupt nicht. Wir stellen zwei Systeme vor, die das Problem auf eine ganz andere Art lösen. Beide arbeiten mit doppelten Schablonen und beide erledigen ihre Aufgabe gut. Den Unterschied macht vor allem der Kaufpreis.
Shape Boss
Beim üblichen Verfahren benötigt man für Embossing Schablonen, einen Prägestift und dazu einen Lichtkasten, um zu sehen, was man überhaupt prägt. Nicht wenige Bastler verwenden einen selbstgebastelten Lichtkasten
(zwei Ziegelsteine, eine Glasplatte darüber und eine Glühbirne darunter). Oder aber man nutzt das Tageslicht,
klebt die Schablone ans Fenster, darüber das Papier und prägt es dann. Diese Lösungen sind unbequem und scheitern an dunklen Papieren und Metallfolien.
Das System Shape Boss (Shape = Form) der Fa. Fiskars umgeht das optische Problem und stellt die Schablonen jeweils paarweise bereit. Das zu prägende Papier liegt dazwischen. Die Schablonen werden im Kasten mit einer Art Dübel festgehalten, so dass das Papier nicht verrutschen kann. Mit dem Embossingstift werden die freien Felder der oben liegenden Schablone ausgefahren. Die Tiefe der Prägung hängt von der Dicke der oberen Schablone ab. Ein Lichtkasten ist nicht erforderlich. Insgesamt eine ausgezeichnete Idee.
Nachteile: Im Kasten ist nur die benötigte Anzahl der Dübel enthalten – nachzukaufen gibt es sie nicht. Außerdem kostet der Kasten € 30.- bis € 40.- und ist damit für „Normalbastler“ fast zu teuer. Auch professionelle Bastler müssten schon sehr viele Karten produzieren und verkaufen, damit sich das System rentiert.
Vorteile: Es gibt mehr und größere Schablonen (ca. 23 Stück in DIN A 4) als beim System von Hilt (jetzt Eurocrafters). Die obere Schablone ist jeweils durch Karos unterteilt, so dass es einfacher ist, die Karte richtig zu positionieren.
Clever Embossing
Das System „Clever Embossing“ der Fa. Hiltl (jetzt Eurocrafters) bedient sich der gleichen Idee, setzt sie allerdings auf eine sehr viel einfachere Weise um: Man verzichtet einfach auf den aufwendigen Kasten. Als Halterung verwendet der Bastler einfach einen Aktenordner. Benötigt werden also nur die doppelten Schablonen (Kosten ca. € 5,–), ein Aktenordner und eine Moosgummiplatte, die man sich selbst passend zuschneiden und lochen kann und die man unter die Schablone schiebt. Dazu kommt noch der ohnehin für alle Verfahren nötige Prägestift.
Nachteil: Die Auswahl an Schablonen ist geringer.
Vorteile: Das System „Clever Embossing“ von Hiltl (jetzt Eurocrafters) ist, bei gleichem Nutzwert wie Shape Boss, weitaus billiger und sogar noch günstiger als der Selbstbau eines Leuchttisches. Die Schablonen sind dicker, wodurch die Prägung tiefer und besser zu sehen ist.
So kann’s dann aussehen: Karte, gefertigt mit Clever Embossing von Tynchen
Achtung: Dieser Artikel ist mittlerweile schon mehrere Jahre alt und aus der Firma Hiltl wurde die Firma Eurocrafters. Ob man dort die Clever-Embossing-Schablonen beziehen kann, weiß ich leider nicht – auf der Webseite sind sowohl Schablonen als auch eine Anleitung noch vorhanden.
Aber: sollte es die Schablonen nicht mehr geben, kann man auch einfach mit zwei gleichen Schablonen arbeiten, die man sich mit einem normalen Bürolocher locht, so dass man sie im Aktenordner befestigen kann. Je nachdem, welche Schablonen man verwendet und wie teuer sie sind, kann es allerdings passieren, dass der Spareffekt dann hinüber ist.
Eine weitere Alternative ist das Ausschneiden von Schablonen mit Hilfe von Hobbyplottern.