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Durchs Internet geistern unzählige Anleitungen für das Nähen oder Basteln von behelfsmäßigem Mundschutz. Hier findest du Tipps zu den Materialien und Alternativmaterialien und andere Tipps, die vielleicht für dich wichtig oder hilfreich sein können.
Inhalt
Was man zum Mundschutzherstellen generell wissen sollte:
Bei den von Laien gefertigten Masken handelt es sich nicht um einen wirklichen (medizinischen) Mundschutz und er hat auch nicht die gleiche Wirkung. Die selbst hergestellten Masken sollen andere davor schützen, von uns angesteckt zu werden. Ob das tatsächlich funktioniert, weiß niemand so genau – und auch nicht, ob eine Gesichtsmaske nicht doch auch ein Schutz für den Träger darstellt. (Nachtrag: Mittlerweile heißt es allerdings auch oft, dass man gar nicht so genau weiß, ob eine Mund- und Nasenbedeckung eventuell nicht auch den Träger schützt. Zumindest ist es nicht gänzlich ausgeschlossen.
Man darf sich trotzdem auch mit einem Mundschutz nicht zu sicher fühlen und deshalb auch weiterhin auf Hygiene – speziell das Händewaschen – und den nötigen Abstand zu anderen Personen achten.
Man darf die Masken nicht zu lange tragen, da sie nach einer Weile von der Atemluft durchfeuchtet sind und ihren Zweck nicht mehr erfüllen können. Die Meinungen, wie lange man einen Mundschutz tragen kann, gehen stark auseinander: Die einen sagen höchstens eine Stunde, andere sprechen von drei Stunden.
Wenn man den Mundschutz abnimmt, sollte man nicht mehr die Stoff- oder Papierfläche berühren. Man fasst die Maske an den Gummibändern an und zieht sie sich vom Gesicht. Dann sollten die Stoffmasken entweder sofort gewaschen, in der Mikrowelle desinfiziert oder in einem speziellen Beutel für die nächste Wäsche gelagert werden, die Papiermasken sofort entsorgt werden.
Was man beim Mundschutz basteln oder nähen beachten muss:
Beim Nähen sollte man darauf achten, dass der verwendete Stoff bei mindestens 60 °C – besser noch bei 90 °C – gewaschen werden kann. Wir haben in unserer Nähanleitung allerdings Stoff verwendet, der nur bei 30 °C gewaschen werden kann, aber angeblich virenabweisend ist. Wir persönlich sind daher das Risiko eingegangen und waschen die Gesichtsmasken nach dem Tragen mit viel Waschmittel bzw. Seife aus, um die Viren – genau wie beim Händewaschen – zu zerstören. Wenn du dir nicht sicher bist oder dir das Risiko zu hoch ist, solltest du also unbedingt einen kochfesten Stoff wählen. Solltest du unserem Beispiel mit dem Lyocell-Stoff folgen, machst du dies auf eigene Gefahr (wie bei allem anderen übrigens auch, denn wir übernehmen keinerlei Garantie oder Gewährleistung).
Die Masken sollen eng anliegen. Das bedeutet, dass man in die meisten Masken eine biegsame Verstärkung im Nasenbereich einarbeiten sollte. Falls die Maske von alleine eng anliegt, erübrigt sich dies natürlich.
Wenn du Stoffe verwendest, bietet es sich an alte T-Shirts, Blusen, Herrenhemden, Bettlaken usw. zu verwenden. Dadurch werden nicht nur Ressourcen geschont, sondern die Stoffe enthalten weniger oder sogar keine Schadstoffe mehr, weil sie schon oft gewaschen wurden.
Stoffe und andere Materialien für die Herstellung von Mundschutz und Co.
Du kannst diese behelfsmäßigen Mundschutzmasken aus allen möglichen Materialien herstellen: Servietten, Küchentücher (Küchenrolle), Taschentücher, Baumwolltücher, Baumwollstoffen, Mull, Molton, Jersey und, und, und… Ein paar Bastelanleitungen für Masken findest du in unserem Artikel „Bastelanleitungen für Mundschutz„.
Was davon am besten ist, kann ich dir nicht sagen. Ich weiß nur, dass eine „schlechte“ Maske besser ist als gar keine. Weiterhelfen kann dir da aber vielleicht das Max-Planck-Institut für Chemie. Dort wurden Messungen durchgeführt, die die Auswahl an Materialien für selbst hergestellte Masken unterstützen sollen. Wenn ich ehrlich bin, kann ich mit diesem Bericht nicht wirklich viel anfangen, denn zum einen ist Baumwolle nicht gleich Baumwolle, zum anderen finde ich es kompliziert zum Lesen und zum dritten hätte man meiner Meinung nach die Staubsaugerbeutel herausnehmen sollen, weil diese vielleicht ganz toll Viren abhalten, aber auf andere Art und Weise dafür sorgen können, dass man krank wird. Trotzdem möchte ich euch diesen Bericht nicht vorenthalten – du findest ihn als Pdf-Datei beim Max-Planck-Institut.
Wichtig! Laut Gmx (und mittlerweile auch vielen anderen Webseiten und Zeitungen) warnt die Drogeriekette dm davor, Staubsaugerbeutel zur Maske umzufunktionieren. Durch das Aufschneiden der Beutel kann ein feines, antibakteriell wirkendes Pulver aus Polymer freigesetzt werden, das beim Einatmen sowohl Lunge als auch Verdauungsorgane angreifen kann.
Nasenbügel
Die Nasenbügel bereiten mir gerade ein echtes Problem. Ich habe mich auf die Suche danach gemacht – wie meist einfach bei Amazon. Dort habe ich dann bei einem deutschen Hersteller gelesen, dass nur seine Nasenbügel die echten sind. Das gleiche habe ich dann noch auf der Webseite dieses Herstellers gesehen. Gleichzeitig habe ich bei einem chinesischen Hersteller, der bei Amazon verkauft und offensichtlich den Text des deutschen Herstellers übernommen hat, das gleiche gelesen. Er schreibt also praktisch und vermutlich ungewollt, dass seine Nasenbügel nicht die echten sind. Gibt aber als Hersteller den anderen an und naja… mir wird das gerade ein bisschen viel. Dazu kommt, dass die „Echten“ recht teuer sind und zwar bei 80 °C gewaschen werden können, aber bitte ohne Waschmittel.
Bezugsquellen:
Ich habe die Artikel, die aus China kommen, extra gekennzeichnet. Der Grund dafür: Die Lieferzeiten sind natürlich wesentlich länger. Da ich aber davon ausgehe, dass uns Corona länger erhalten bleibt, lohnt sich der Einkauf vermutlich trotz der längeren Lieferzeit.
Nasenbügel von Bestell-dein-blech
Nasenbügel von Xmansky Inicio (China)
Nasenbügel von RunFa (China)
Als Pack mit 100 Nasenbügel und 146 Meter Gummiband – ebenfalls von RunFa (China)
Von „Prime DayX-sodhBhd“ ebenfalls aus China, gibt es als Alternative zu den Nasenbügeln aus Metall Verschlussclips.
Als Alternativen werden Verschlussclips angeboten, von denen ich gehört habe, dass sie ihre Arbeit genau so gut machen, aber viel, viel preisgünstiger sind (ob das allerdings auch stimmt, kann ich nicht beurteilen):
Biegbare Nasenbügel/Verschlussclips aus umweltfreundlichen Materialien, rostfrei von Writtian (aus China)
Eine weitere Alternative sind die Metallbügel, genauer gesagt die Deckleisten aus Metall von Heftstreifen. Mir war das Ganze hin und her einfach zu viel und so habe ich mir kurzerhand diese Heftstreifen bei Amazon bestellt.
Das nächste Problem ist das Gummiband. Mal wird etwas breiteres Gummiband, das sogenannte Schlüpfergummi verwendet. Andere bevorzugen Gummiband oder Hutgummi. Erhältlich ist aber auch elastische Schnur mit einer Art Widerhaken. Manchmal werden aber auch einfach Gummiringe, etwas breitere Gummibänder oder Haargummis verwendet.
Was man am Ende dafür nimmt, bleibt jedem selbst überlassen. Allerdings: Auch diese Artikel werden dann und wann ausverkauft sein, und was dann? Dann besteht tatsächlich noch die Möglichkeit, aus alten T-Shirts ein flexibles Bändchengarn herzustellen, das man natürlich ebenfalls verwenden kann.
Was mich bei den vielen Bastelanleitungen für Mundschutzmasken etwas stört, ist, dass dabei zum einen recht viel bzw. recht teures Material und zum anderen relativ viel Zeit „verballert“ wird. Damit meine ich explizit nicht die genähten Masken oder Stoffmasken, die gewaschen werden können, sondern die Einwegmasken, die man nach ein oder zwei Stunden wegwerfen muss. Verwende ich dann dafür teures Filterpapier für Staubsauger oder relativ teure Haargummis? Großartig an den Masken herumpulen soll man ja nicht, sondern man soll sie direkt entsorgen.
Und wenn ich eines Maske nähe und vorher ausprobiere, ob ich durch die doppelte Lage Stoff noch atmen kann, sollte ich dann nicht auch ausprobieren, ob das mit dem Atmen noch klappt, wenn ich eine Einlage aus Küchenkrepp hineinlege?
Ich persönlich denke also, dass es bei Einwegmasken keinen großen Sinn macht, teures Material zu verwenden. Ich finde, da tut es einfaches Gummiband oder selbstgemachtes Bändchengarn aus einem alten T-Shirt. Wenn ich allerdings ein Bandana verwende, kann ich mir vorstellen, dass ich dazu farblich passende Haargummis verwende. Bei Masken aus Servietten, Küchenkrepp und ähnlichem, würde ich ebenfalls einfaches Gummiband verwenden. Wenn man allerdings hierbei die einfachste Variante wählt, dann kann man auch ein Haargummi verwenden – wenn es groß genug ist. Denn dann fällt die Maske beim Abnehmen schon fast von alleine aus den Gummis heraus.
Besonderheiten bei Schutzschilden
Wer sich einen „Spuckschutz“ basteln möchte, benötigt andere Materialien. Für das durchsichtige Plastikschild bieten sich ganz verschiedene Dinge an. Man kann Laminierfolie verschweißen und dann einfach zurechtschneiden. Noch einfacher, weil man sich das verschweißen spart, ist das Verwenden von Plastikfolie – das kann zum Beispiel Overheadfolie sein – oder andere transparente Folie. Je nachdem, wie dick die Folie ist und wie gut oder schlecht sie sich verarbeiten lässt, könnte man vielleicht auch Mobilefolie dafür verwenden. Vielleicht wühlt ihr euch einfach einmal durch euren Fundus und seht, was ihr alles so zur Verfügung habt.
Verkauf von selbst hergestelltem Mundschutz und Masken
Wenn du deine selbst genähten oder selbst hergestellten Masken verkaufen möchtest, muss du dich an verschiedene Gesetze halten. Dass du deine Masken nicht Mundschutz nennen darfst, weißt du vermutlich schon. Diese Masken dürfen nicht als Medizinprodukte oder persönliche Schutzausrüstung verkauft und nicht mit entsprechenden Wirkungen ausgelobt werden. Mehr Infos dazu gibt das Bundesinstitut für Arznei und Medizinprodukte.
Worauf du außerdem achten musst, ist das Textilkennzeichnungsrecht bzw. die Textilkennzeichnungsverordnung. Informationen wie das mit den Etiketten aussehen sollte, findest du in dem Artikel Etiketten, Etiketten, Etiketten.
Was du ebenfalls nicht vergessen darfst: Wenn du Masken verkaufst, musst du ein Gewerbe anmelden.
Noch in Tipp zum Schluss:
Wer eine Silhouette Cameo hat, findet im Silhouette Designshop drei kostenlose Schnittmuster für Behelfsschutzmasken: eine Maske zum Nähen, ein Schutzschild und eine Schutzmaske aus Kunststoff, in die eine Stoffeinlage eingelegt bzw. eingeklebt wird. Du findest die drei Masken bei den kostenlosen Designs.